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Rüstung und Militär abschaffen – Konflikte gewaltfrei austragen. 01.03.2014

www.soziale-verteidigung.de

2014 ist der 100. Jahrestag des Beginns des Ersten und der 75. des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Viel wird in diesem Jahr dieser beiden Tage gedacht und auch die Frage gestellt werden, was wir in den letzten hundert Jahren eigentlich in Bezug auf Krieg und Frieden gelernt haben.  Aber Eines ist offensichtlich: Wir sind von der Vision, Krieg zu überwinden, so weit entfernt wie eh und je. Im Gegenteil: Krieg ist inzwischen wieder zu einem „normalen“ Mittel der Politik geworden. Und am Horizont zeichnen sich angesichts der voraussehbaren Endlichkeit des Wirtschaftswachstums, auf dem das derzeitige Weltsystem beruht, und der Umweltzerstörung neue Konflikte ab, die wir uns noch gar nicht ausmalen können oder mögen.

Aber Krisen sind auch immer eine Chance. Deshalb ist es an der Zeit, uns wieder darauf zu besinnen, was unsere Ziele sind, wo wir hin möchten – d.h., die Frage nach unseren (Friedens-) Utopien stellen und uns mit Strategien beschäftigen, wie wir ihnen näher kommen können.

Utopien sind jedoch auch in Verruf geraten. Einige misstrauen ihnen, weil sie immer wieder missbraucht wurden, z.B. um autoritäre Regimes (man denke an den „real existierenden Sozialismus“) zu rechtfertigen. Andere nehmen sie als weltfremde Träumereien wahr, als Illusionen ohne Bezug zur alltäglichen Wirklichkeit. Wir meinen etwas Drittes, wenn wir als Aktive in der Friedensbewegung von Utopie sprechen. Utopie weist die Richtung, in die wir gehen wollen. Es geht dabei nicht notwendigerweise um die umfassende Utopie des ewigen Friedens, wie sie schon von Kant vor über 200 Jahren formuliert wurde. Sondern um die Frage, wie wir trotz materieller Konflikte, unterschiedlicher Weltanschauungen und unterschiedlichen Werten ohne Waffengewalt miteinander leben und den Herausforderungen von heute begegnen können. Wir sind fest überzeugt, dass Krieg als Mittel der politischen Auseinandersetzung überwunden werden kann, so wie andere früher ebenso als „naturgegeben“ geltende soziale Institutionen wie die Sklaverei überwunden wurden.

2014 begeht auch der Bund für Soziale Verteidigung einen Jahrestag: Er wurde vor 25 Jahren gegründet. Der BSV ist angetreten mit der Friedensutopie einer Gesellschaft ohne Rüstung und Militär. Auf dieser Tagung möchten wir uns mit den Fragen beschäftigen: Wie kann eine Gesellschaft aussehen, die ohne Rüstung und Militär auskommt? Wie kommen wir den Machthabenden zum Trotz einer solchen Gesellschaft näher? Wie können wir dabei auf die großen Herausforderungen von heute reagieren? Dabei wird auch eine Rolle spielen, welche alternativen Ansätze es schon heute gibt, die zeigen, wie es auch gesamtgesellschaftlich funktionieren könnte, eine andere Welt zu denken und zu schaffen.

Freitag, 14. März 2014
18.00 Ankommen, Abendessen
19.30 Eröffnung der Tagung
Einführung in die Ausstellung "WOW-Wirksam ohne Waffen"

20.00 Vortrag : Keine Zeit für Utopien? mit Andreas Gross (Schweiz)
21.00 Diskussion im Plenum und Kleingruppen


Samstag, 15. März 2014
09.00 Begrüßung
09.15 Panel: Herausforderungen, Utopien und Wandel in der Friedensbewegung:
Reiner Braun, IALANA; Prof. Dr. Andreas Buro, Komitee für Grundrechte und Demokratie;
Dr. Christine Schweitzer, BSV
10.30 Pause
11.00 World-Café
12.30 Mittagspause

14.00 Arbeitsgruppen: Die Bausteine zu einer friedlicheren Welt
1. Rüstung und Militär abschaffen- Strategie gegen Krieg und Gewalt (Renate Wanie)
2. Eine Gesellschaft ohne Rüstung und Militär- welche Anforderungen an Konversionen stellen sich? (Roland Vogt)
3. Anders wirtschaften, Umwelt bewahren, anders zusammenleben (N.N.)
4. Konflikte international gewaltfrei transformieren, gerechte Entwicklung (Andreas Dieterich)
5. Eine friedlichere Gesellschaft schaffen- Zivile Konfliktbearbeitung in Deutschland (Bernhard Nolz)

16.30 Pause
17.00 Präsentation der AG-Ergebnisse
18.30 Abendessen
20.00 25 Jahre Bund für Soziale Verteidigung



Sonntag, 16. März 2014
09.00 Podium: „Alles schön und gut, aber ...“? Empowerment zu zivilgesellschaftlichem Handeln
mit Ute Finckh-Krämer, Uli Wohland, Renate Wanie, Sarah Roßa, Helga oder Konrad Tempel
10.45 Ende

(Danach folgt die Mitgliederversammlung des BSV)


Tagungsort
Bund für Soziale Verteidigung, Schwarzer Weg 8, 32423 Minden (beim Bahnhof). Die Unterbringung erfolgt im „Stadthotel Kronprinz“ in Laufweite zum Tagungsort.

Kosten
(alles für zwei Übernachtungen, inklusive 4 Mittag- und Abendessen Frei-So und Tagungspauschale)
Im 4-Bett-Zimmer: 114 €
Im 3-Bett-Zimmer: 123,50 €
Im 2-Bett-Zimmer: 137,50 €
Im Einzelzimmer: 180 €

Wir werden versuchen, alle Wünsche zu berücksichtigen. Aber alle Zimmertypen stehen nur in beschränkter Zahl zur Verfügung. Bitte geben Sie an, falls Sie nicht ggf. auch mit einer Unterbringung in einer anderen Zimmerkategorie einverstanden sind.
Tagesgäste ohne Übernachtung zahlen eine Tagungspauschale von 15 € plus Verpflegung je nach eingenommenen Mahlzeiten

Eine Kinderbetreuung wird bei Bedarf angeboten.

Anmeldung
- Name, Adresse, Email, ggf. Organisation
- Zahl der Personen
- Unterbringungswunsch
- Anreise und Abreisetermin
- Ob Teilnahme an der Mitgliederversammlung des BSV am Sonntag von 11-13 h
- Besondere Essenswünsche

Mehr Informationen: http://www.soziale-verteidigung.de

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