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»Hamburg« eskortiert »Truman« - Deutsche Marine trainiert mit US-Angriffsverband03.01.2013

Neues Deutschland

Gestern hatte die Fregatte »Hamburg« Auslauftermin in Wilhelmshaven. Erstes Ziel ist der US-Marinestützpunkt Norfolk. Der Einsatz ist alles andere als Routine.

Nach dem Kommando »Leinen los« nahm die deutsche Fregatte »Hamburg« gestern Fahrt auf Richtung US-Ostküste. Kommandant Ralf Kuchler und seine Crew werden in der US-Navy-Base von Norfolk erwartet. Anschließend nimmt das 2004 als zweites der Sachsen-Klasse in Dienst gestellt Kriegsschiff an einem Manöver teil. Das ist aus militärischer wie seemännischer Sicht durchaus anspruchsvoll, denn die »Hamburg« fährt im Verband des US-Flugzeugträgers »Harry S. Truman«.

Das Ziel dieses dreiwöchigen Ausbildungsabschnittes ist »die Vorbereitung des Verbandes für künftige Einsatzvorhaben«, teilt die Marine mit. Anfang Februar soll der Verband zunächst in Richtung Mittelmeer aufbrechen, den Suezkanal passieren und dann eine Übung abhalten - im Arabischen Meer. Nördliche Anrainer sind Iran und Pakistan.

So eine Carrier Strike Group ist ein vielseitig einsetzbarer Marineverband. Er ist in der Lage, sowohl Luft- wie Seeräume über große Distanzen zu überwachen und Angriffe auf fremde Territorien zu starten. Die bis zu zehn Schiffe sowie bis zu 110 Flugzeuge der »Truman« können zur Unterstützung amphibischer Landungsoperationen herangezogen werden. Nach Indienststellung im Jahre 1998 wurde die »Harry S. Truman« vor allem im Persischen Golf sowie im Indischen Ozean eingesetzt. Von 2000 bis 2002 nahm das Schiff mehrmals an der »Operation Southern Watch« zur Errichtung der Flugverbotszonen über Irak teil. 2003 war das atombetriebene Schiff Basis für die US-geführte Invasion gegen das Land. Es folgten weitere Einsätze im Persischen Golf.

Der US-Flugzeugträger, benannt nach jenem US-Präsidenten, der 1945 die Atombombeneinsätze gegen Hiroshima und Nagasaki befahl, wird derzeit als Erprobungsträger für das neue unbemannte US-Kampfflugzeug X 47B verwendet. Die US-Navy will bis 2025 das erste unbemannte Trägergeschwader einsatzbereit haben.

Die deutsche Marine bereitet sich offenbar darauf vor, Assistenzaufgaben bei künftigen maritimen Luftkriegseinsätzen der USA zu übernehmen. Die »Hamburg« hat neben der Stammbesatzung von rund 200 Marinesoldaten zusätzliches Fliegerleitpersonal aus der Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven und aus dem Einsatzführungsbereich 2 der Luftwaffe an Bord.

Von René Heilig
Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/808754.hamburg-eskortiert-truman.html

Mehr Informationen: http://www.dfg-vk.de/thematisches/kein_frieden_mit_der_nato/2012/817

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