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Die Zusammenarbeit von Bundeswehr und Bildungseinrichtungen - Eine kritische Analyse 10.09.2011

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Bachelorarbeit im Studiengang Erziehung und Bildung der Pädagogische Hochschule Freiburg - Vorgelegt von: Lena Sachs PDF zum Download

Die vorliegende Bachelorarbeit mit dem Titel „Die Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Bildungseinrichtungen – Eine kritische Analyse“ beschäftigt sich sowohl mit der Geschichte als auch mit der heutigen Gestaltung der fragwürdigen Kooperation. Es wird untersucht, inwieweit sich diese intensiviert hat und mit einer Militarisierung der Gesellschaft einhergeht. Auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird dabei ebenso eingegangen, wie auch auf die Transformation und die aktuelle Situation der Bundeswehr.

Bei der Analyse der institutionalisierten Zusammenarbeit steht die Fragestellung im Mittelpunkt, ob durch den Einfluss der Bundeswehr eine unabhängige und kontroverse politische Bildung in Schulen gewährleistet sein kann. Darüber hinaus wird betrachtet inwieweit durch diese Zusammenarbeit das Verbot von Nachwuchswerbung durch die Jugendoffiziere der Bundeswehr eingehalten wird. Die Bedeutung der seit 2008 zwischen der Bundeswehr und einigen Kultusministerien bestehenden Kooperationsvereinbarungen ist ebenfalls Bestandteil der Untersuchung.

Die Auseinandersetzung mit den zentralen Fragen basiert auf Literatur und vorangegangenen Studien zu dieser Thematik sowie auf der Analyse von Dokumenten. Zudem wird mit einer qualitativen Inhaltsanalyse, der vom Verteidigungsministerium mit herausgegebenen Unterrichtsmaterialien „Frieden und Sicherheit“, das strategische Vorgehen der Bundeswehr herausgearbeitet, mit welchem Einfluss auf die Einstellungen der heranwachsenden Generation genommen werden soll.

Es stellt sich heraus, dass diese Zusammenarbeit bis in die Gründungsjahre der Bundeswehr zurückverfolgt werden kann, sich diese seitdem stetig intensivierte und seit 2008, mit den Unterzeichnungen der Kooperationsvereinbarungen, einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Belegt werden kann, dass weder die Grundsätze der politischen Bildung noch das Verbot von Nachwuchswerbung durch den Einfluss der Bundeswehr auf Schulen eingehalten werden. Deutlich wird außerdem, dass die Zusammenarbeit nicht nur eine Militarisierung der Gesellschaft zur Folge hat, sondern gleichsam Ausdruck vorhandener militaristischer Tendenzen ist, welche sich in der Pädagogik widerspiegeln. Da ich Aufgrund der Ergebnisse der Arbeit zu dem Schluss komme, dass die Kooperation aufzukündigen ist, gehe ich zudem darauf ein, wie politische Bildung im Sinne einer „Friedenserziehung“ stattdessen gestaltet sein könnte.
(Aus dem Vorwort – Abstract – der Arbeit ) PDF zum Download



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Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis (4)
Abstract (5)
1.Einleitung (6)
2. Begriffsbestimmung Militarisierung (9)
3. (Re-)Militarisierung des Bildungswesens in der BRD (11)
3.1 Beginn des Einflusses der Bundeswehr auf das Bildungswesen (11)
3.2 Zusammenarbeit in den späten 1960er und 1970er Jahren (13)
3.3 Die Debatte der Kultusministerien in den 1980er Jahren (15)
4. Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit heute (18)
4.1 Die Transformation der Bundeswehr in den 1990er Jahre (18)
4.2. Militarisierung nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 (19)
4.3 Legitimationsprobleme der Bundeswehr (20)
4.4 Rekrutierungsprobleme der Bundeswehr (21)
4.5 Die Werbeoffensive der Bundeswehr (22)
5. Die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Schulen (26)
5.1 Kooperationsvereinbarungen zwischen der Bundeswehr und den Kultusministerien (26)
5.2 Rechtliche Grundlagen der Kooperationsvereinbarungen (29)
5.3 Auswirkungen der Kooperationsvereinbarung (30)
6. Die Jugendoffiziere als Akteure politischer Bildung (32)
6.1 Die Ausbildung der Jugendoffiziere (33)
6.2 Wirkungsbereich und Auftrag der Jugendoffiziere (34)
6.2.1 Verbot von Nachwuchswerbung (34)
Der Beutelsbacher Konsens als Richtlinie für die politische Bildung (35)
7. Die Umsetzung der Zusammenarbeit in der Praxis (37)
7.1 Schulbesuche der Jugendoffiziere (37)
7.2 Das Planspiel POL&IS (39)
7.3 Besuche bei der Truppe (45)
7.4 Podiumsdiskussionen (46)
7.5 Seminare und Seminarfahrten (46)
7.6 Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften (47)
7.7 Unterrichtsmaterialien der Bundeswehr (48)
8. Qualitative Inhaltsanalyse des Schülermagazins „Frieden und Sicherheit“ (50)
8.1 Analysen der Kapitel (51)
8.1.1 Krise und Konflikte (51)
8.1.1.1 Internationaler Terrorismus (51)
8.1.1.2 Massenvernichtungswaffen (52)
8.1.1.3 Staatszerfall (52)
8.1.1.4 Klimawandel (53)
8.1.2 Strategien für den Frieden (54)
8.1.2.1 Internationale Sicherheitspolitik (54)
8.1.2.2 Deutsche Sicherheitspolitik (55)
8.1.2.3 Entwicklungspolitik (56)
8.1.3 Bündnisse für mehr Sicherheit (56)
8.1.3.1 Deutschland und seine Partner (56)
8.1.3.2 Hoffnungsträger Vereinte Nationen (57)
8.1.3.4 Zivil-Militärische Zusammenarbeit (57)
8.1.4 Bundeswehr heute (59)
8.1.4.1 Weltbürger in Uniform (59)
8.1.4.2 Auslandseinsätze (60)
8.1.4.3Grundwehrdienst (61)
8.1.4.3 Grundwehrdienst (61)
8.1.4.4 Zivildienst (61)
8.2 Kritik an den „Frieden & Sicherheit“ Materialien (62)
8.2.1 Missachtung des Beutelsbacher Konsens (62)
8.2.2 Banalisierung militärischer Gewalt (63)
8.2.3 Frieden als zentraler Begriff (64)
8.2.4 Sicherheit als zentraler Begriff (65)
9. Kritik an der Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Bildungseinrichtungen (66)
9.1 Die Nachwuchswerbung der Bundeswehr durch Jugendoffiziere (67)
9.2 Das Akzeptanzmanagement der Bundeswehr (69)
9.3 Die Banale Militarisierung des Bildungswesens (70)
10. Widerstand gegen die Militarisierung des Bildungswesens (71)
11. Das Dilemma einer Erziehung zum Frieden (73)
12. Schlussbetrachtung (77)
Quellenverzeichnis (82)
Anhang (91)

PDF zum Download

Mehr Informationen: http://www.schulfrei-fuer-die-bundeswehr.de

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