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Fragen auf der Hauptversammlung 2011 der EADS zur Produktion von Uranmunition26.05.2011

Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel

Uran in Waffen von EADS
(Fragen von Christian Mallas)

EADS produziert den TAURUS KEPD 350, einen luftgestützten Marschflugkörper, hergestellt von TAURUS Systems, einem gemeinsamen Unternehmen von LFK (EADS/MBDA) und Saab Bofors Dynamics. Die Waffe TAURUS hat bekanntlich unterirdische Bunker und Silos zum Ziel. Sie kann mit Hilfe eines preisgünstigen Metalls mit hoher Dichte in seinem Gefechtskopf 2 bis 3 Meter Stahlbeton durchdringen. Wir wissen, dass Uran und Wolfram die einzigen Stoffe mit diesen Eigenschaften sind, aber auch dass Wolfram nicht preisgünstig ist und sich nicht wie Uran beim Aufprall selbst entzündet und sich nicht hierdurch selbst anspitzt – es wird einfach stumpf.

2007 hat das EADS-Tochterunternehmen MBDA die Milan 3 Anti-Panzerrakete, welche ebenfalls 2 bis 3 Meter Stahlbeton durchdringen kann, an Libyen verkauft. Panzer werden durch Beimischung von Uran in den Stahl gehärtet, damit gewöhnliche Munition sie nicht durchdringen kann. Sowohl Taurus als auch Milan 3 werden in Schrobenhausen in Deutschland auf einem Gelände, auf dem früher US-amerikanische DU-Munition getestet wurde, gefertigt.

Am 8. Dezember 2010 stimmten 148 Staaten für eine Resolution der UN-Vollversammlung, die die Staaten, die DU-Waffen (DU = depleted uranium, abgereichertes Uran) verwenden, dazu auffordert, auf Anfrage der betroffenen Staaten offenzulegen, wo diese Waffen abgefeuert worden sind. Lediglich vier Staaten (Vereinigtes Königreich, USA, Israel und Frankreich – die größten DU Produzenten) stimmten gegen den Resolutionstext. DU und Uran mit anderen Isotopenzusammensetzungen verursachen erwiesenermaßen erhebliche Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung der Gegenden, wo diese Waffen eingesetzt werden (von einem stark vermehrten Auftreten verschiedener Krebsarten und schwerer Missbildungen bei Neugeborenen wird z.B. im Südirak berichtet). Uran-238 hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.


Wir wollen von EADS wissen:
- Verwenden Sie Uran im Taurus KEPD 350 und in der Milan 3 Anti-Panzerrakete?!
- Welches Material verwenden Sie für den Gefechtskopf des Taurus und wo bauen Sie es ab? Bitte antworten Sie bezüglich aller Formen von Uran (alle Isotopenzusammensetzungen, z.B. DU, Natururan, angereichertes Uran; reines Uran oder uranhaltige Legierungen) und nicht nur bezüglich DU, denn DU ist lediglich eine Isotopenzusammensetzung und uns sind Waffen bekannt, bei denen nicht-abgereichertes Uran verwendet wurde!
- Wenn Sie diese Frage aus sog. Gründen der Geheimhaltung nicht beantworten wollen, antworten Sie bitte: Können Sie unter Eid bestätigen, dass kein Uran in den Waffen Taurus KEPD und den Milan 3 Anti-Panzerraketen enthalten ist?!
- Akzeptieren Sie das Votum der Mehrheit der Staaten für die bereits erwähnte UN Resolution und schwören Sie unter Eid, niemals Uran als mögliches Material für Ihre Waffen zu verwenden?!
- Haben sie irgendwelche Verträge mit SICN (Societe Industrielle de Combustile Nucleaire) in der Rue der Radar, 74000 Annency, Haute-Savoie in Frankreich?
- Welches sind die Produkte, die Sie von SICN beziehen? Werden Produkte nach Schrobenhausen geliefert?
- Welches sind die Produkte, die nach Schrobenhausen geliefert werden, und zu welchem Zweck?
- Werden Produkte nach Bofors AB-Anti Armour System in Schweden geliefert?
Welches sind die Produkte, die nach Bofors AB in Schweden geliefert werden?
- Wo wird der Gefechtskopf für den Taurus KEPD 350 hergestellt?
- An welche Länder haben Sie den Taurus KEPD in welchen Jahren verkauft und wie viele Exemplare?

Christian Mallas von der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen (GAAA) vertritt die DFG-VK auf der Hauptversammlung der EADS
EADS – Europäischer Rüstungskonzern verdient kräftig!

Mehr Informationen: http://www.stoppt-den-waffenhandel.de

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