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Kriegsgegner fordern sofortigen Afghanistan-Abzug02.08.2010

Raddtour

Friedens-Aktivisten brachen zu einwöchiger Radtour nach Leipzig auf

NÜRNBERGER NACHRICHTEN - Auf einer Radtour von Nürnberg nach Leipzig werben Aktivisten der Deutschen Friedensgesellschaft für Abrüstung und - angesichts der Opfer und »unerreichbarer Ziele« - den Abbruch des Afghanistan–Einsatzes.

»Kein Krieg ist heilig, kein Krieg ist gerecht«: Zu dem Protestsong der Rockpop-Gruppe Pur posieren Kriegsgegner in militärischen Kampfuniformen martialisch mit Maschinengewehren - und bewachen zwischen den »Toten«, die sie auf dem Gewissen haben, symbolisch einige Ölfässer.

Die kurze Szene auf dem Kornmarkt bildete am Samstag den Auftakt zu der mehrtägigen Friedensfahrt. Erste Station war eine zehnminütige Schweige-Mahnwache vor der Konzernzentrale des Nürnberger Waffenherstellers Diehl, anschließend ging es weiter nach Röthenbach, Auerbach und Grafenwöhr. An einer Einfahrt zum dortigen Truppenübungsplatz wollen die Aktivisten heute eine Mahnwache mit Frühstück abhalten und dabei auch versuchen, Kontakt mit US-Soldaten aufzunehmen. »Es gibt auch für sie durchaus Wege und Möglichkeiten, den Dienst aus Gewissensgründen zu verweigern«, sagt Thomas Rödl vom DFG-Landesverband.

"Kaum ins öffentliche Bewusstsein gedrungen"

Zudem sei die Entwicklung des Standorts noch kaum ins öffentliche Bewusstsein gedrungen: »Grafenwöhr ist für die USA zum größten, festen Heerlager in Europa geworden, auf dem dauerhaft Waffensysteme erprobt werden.« Eigentliches Ziel der deutschen Militärpolitik sei längst die Sicherung von Handelsbeziehungen und von Rohstoffen, so Rödl weiter. Nötig sei stattdessen eine konsequente Abkehr vom Öl. Demokratie und Menschenrechte seien durch Interventionen nicht zu erreichen.

Bei aller Kritik an Rüstungsfirmen wie Diehl »nehmen wir die Sorgen der Beschäftigten ernst«, betont Arno Weber vom Nürnberger Friedensforum. »Es gibt aber seit langem genügend Konzepte, wie durch Konversion auf zivile Produktion deutlich mehr Arbeitsplätze gesichert werden können.« Dass der ehemalige Unternehmenschef Karl Diehl Ehrenbürger der Stadt geworden sei, passe nicht zum Anspruch Nürnbergs; obendrein habe er seinen Wohnsitz schon in den 70er Jahren aus steuerlichen Gründen in die Schweiz verlegt.

Quelle: Nürnberger Nachrichten - online

Friedensfahrradtour 2010


Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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