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Der Castor kommt! - Wir blockieren! Du auch?28.09.2010

 Wir blockieren den Castor! Und Du?

Schnell anschauen, der Castor kommt - Mobilisierungsvideos online!

In knapp sechs Wochen rollt der Castor-Transport. Mit einem ganzen Bündel von MobiClips wird nun die heiße Phase der Mobilisierung und der Vorbereitung auf die Sitzblockade von X-tausendmal quer eingeläutet.

Hier die Mobilisiuerungs-Videos auf dem Youtube-Kanal von X-1000mal

Weitere Informationen zu den Aktionen des Zivilen Ungehorsams zum Castortransport im November 2010 bei der Gruppe X-tausendmal quer und der Aktion Castor? schottern!


Die zwei Seiten einer Medaille - Wer Atomwaffen abschaffen will muß auch Atomkraftwerke abschalten (und umkekehrt)!


Mutige Schritte hin zu einer atomwaffenfreien Welt sind jetzt möglich und notwendig. Mit dem Bekenntnis des amerikanischen Präsidenten Obama in Prag zu einer Welt ohne Atomwaffen gibt es heute die Chance, die Atomwaffenstaaten auf konkrete Schritte zur atomaren Abrüstung zu verpflichten. Doch während Atomwaffenmächte bei der Abrüstung erste Ansätze positiver Entwicklungen erkennen lassen, wird andererseits weltweit an der Renaissance der „zivilen“ Nutzung der Atomenergie gearbeitet. Der Ausstieg aus dem Atomausstieg wird (nicht nur) durch die Bundesregierung vorangetrieben, obwohl auch weiterhin für Entsorgung oder Lagerung dieser Abfälle keine Lösung in Sicht ist.

Der Weg zur Atomwaffe führt aber immer über die zivile Verwendung der Atomkraft. Dabei wird der Schritt von der zivilen zur militärischen Nutzung der Atomenergie für viele Länder immer kleiner. Bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken entsteht atomwaffenfähiges Plutonium und auch die Urananreicherung zur Herstellung von Brennstäben kann zur Erzeugung von waffenfähigem Material verwendet werden. Immer mehr Länder verfügen mittlerweile über das Wissen und die Technik, „zivile“ Kernbrennstoffe oder Rückstände aus den Reaktoren für die Herstellung von Atomwaffen zu verwenden.

Die Antwort aus der Friedensbewegung hat die IPPNW treffend formuliert: Unser Rezept gegen Atomterrorismus: der Atomausstieg


DESHALB:

Schluss jetzt! - Wir blockieren den Castor!

653Die Anti-Atom-Demo hat es nochmal klar gemacht - 100.000 Menschen in Berlin zeigen, dass die Anti-Atom-Bewegung weiter an Dynamik gewinnt und das bald Schluss ist, mit der Lobby-Regierung. Schön auch die klare Botschaft vieler TeilnehmerInnen, dass sich der Protest nun in Widerstand verwandeln wird. Der Konflikt wird auf der Straße ausgetragen, ein Herbststurm zieht auf und es sieht nicht so aus, als ob der Atom-Teil des Staates sich gegen die Zivilgesellschaft wird durchsetzen können.

Bunt und fröhlich, jung und alt - Autonome und Punks, neben Bildungsbürgern und ehemaligen CDU-WählerInnen. Die Demo hat ein schönes Bild abgegeben. Die Anti-Atom-Sonne war überall und die Parteifahnen ausreichend wenig vertreten. Hier und da ragte eine Sprechblase aus der Menge: "Ich blockiere den Castor! Du auch?", war darauf zu lesen.

Weitere Informationen zu den Aktionen des Zivilen Ungehorsams zum Castortransport im November 2010 bei der Gruppe X-tausendmal quer und der Aktion Castor? schottern!



DER SCHRITT ZUR ATOMBOMBE IST KLEIN...

Der Weg zur Atomwaffe führt immer über die zivile Verwendung der Atomkraft. Dabei wird der Schritt von der zivilen zur militärischen Nutzung der Atomenergie für viele Länder immer kleiner. Bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken entsteht atomwaffenfähiges Plutonium und auch die Urananreicherung zur Herstellung von Brennstäben kann zur Erzeugung von waffenfähigem Material verwendet werden. Immer mehr Länder verfügen mittlerweile über das Wissen und die Technik, „zivile“ Kernbrennstoffe oder Rückstände aus den Reaktoren für die Herstellung von Atomwaffen zu verwenden.

...DENN ZIVIL UND MILITÄRISCH IST KAUM ZU TRENNEN
Damit scheitert die Idee des Atomwaffensperrvertrags, die zivile Verwendung der Atomkraft zu fördern, während die Mitgliedsstaaten auf die militärische Nutzung verzichten bzw. die Atomwaffenstaaten sich zur Abrüstung verpflichten. Immer mehr Länder verfügen mittlerweile über das Wissen und die Technik, „zivile“ Kernbrennstoffe oder Rückstände aus den Reaktoren für die Herstellung von Atomwaffen zu verwenden.
Die Gefahr eines Einsatzes der Atombomben steigt, je mehr Länder in Krisenregionen über diese Waffe verfügen. Nur wenn wir selber aus der Atomenergie aussteigen, können wir glaubwürdig weltweit für einen Verzicht auf ihre zivile Nutzung werben – und damit der militärischen Option das Wasser abgraben. (weitere Infos auch bei www.atomwaffena-z.info)



Für eine Zukunft ohne Atomwaffen

Wir arbeiten weiter für eine Zukunft ohne Atomwaffen

Nach erfolgreichem Abschluss der Unterschriftenaktion, ist ein neuer, gesellschaftlich breiter ausgerichteter Koordinierungskreis entstanden. Er wird eine Zukunft ohne Atomwaffen fördern und sich für eine Nuklearwaffenkonvention einsetzen.

Die Überprüfungskonferenz 2010 zum Nichtverbreitungsvertrag hat – anders als 2005 – zwar eine gemeinsame Resolution zustande gebracht. Diese enthält einen umfangreichen Forderungskatalog zur atomaren Abrüstung und die Verabredung, eine Konferenz für eine von Atom- und Massenvernichtungswaffen freie Zone im Nahen Osten ins Leben zu rufen.

Aber die Atomstaaten haben alle verbindlichen Abrüstungstermine in dem Schlussdokument streichen lassen. Dadurch einen verbindlichen Fahrplan und damit den Durchbruch zur atomaren Abrüstung verhindert. Der Forderung nach Verhandlungen über eine Nuklearwaffenkonvention wurde nicht nachgekommen. Das Schlussdokument ist daher für alle, die schnelle und umfassende Schritte zum Abbau der Nuklearwaffen erwartet hatten, enttäuschend.

Der Deutsche Koordinationskreis NPT 2010 hat die Überprüfungskonferenz des Atomwaffen-sperrvertrags erfolgreich mit Aktionen und der Unterschriftenaktion „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen“ begleitet. Binnen weniger Monate konnten über 25,000 Unterschriften für eine Zukunft ohne Atomwaffen gesammelt werden. Diese haben wir in New York an den Präsidenten der Überprüfungskonferenz zum NPT-Vertrag Libran N. Cabactulan übergeben. Die Atomwaffendiskussion in Deutschland beeinflussten wir mit fünf Zeitungsbeilagen und zwei öffentlichen Veranstaltungen.

Die Ergebnisse der Konferenz sind und bleiben ernüchternd: mutige Schritte hin zu einer Zukunft ohne Atomwaffen sind nicht gegangen worden. Alle Atomwaffenstaaten haben Verhandlungen in redlicher Absicht zur Abrüstung der Atomwaffen abgelehnt. Der Beitrag der deutschen Delegation blieb bei den Verhandlungen hinter dem interfraktionellen Antrag des Bundestages zurück. Die Frage des Abzugs der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen wurde auf die „NATO-Bank“ verschoben.

Koordinierungskreis „Zukunft ohne Atomwaffen“ (ZoA)

Wir werden uns weiterhin für die Abschaffung aller Atomwaffen einsetzen. Ein neuer, gesellschaftlich breiter ausgerichteter Koordinierungskreis „Zukunft ohne Atomwaffen“ (ZoA) wird die Diskussionen über Atomwaffen begleiten und sich für eine Nuklearwaffenkonvention einsetzen. Die nächste, für eine Zukunft ohne Atomwaffen bedeutsame, Entscheidung wird beim NATO-Gipfeltreffen im November in Lissabon getroffen.

Die Empfehlungen für eine neue NATO-Strategie der Expertengruppe um die ehemalige Außenministerin der USA, Madeline Albright, verspricht keine baldige Abschaffung aller Atomwaffen sondern deren Modernisierung: die NATO müsse solange es Atomwaffen gibt „reliable and secure“ Arsenale aufrechterhalten und weiterhin US-Atomwaffen in Europa stationieren. Diese Empfehlungen stehen einer Nuklearwaffenkonvention im Wege und vertagen diese auf den „Sankt Nimmerleinstag“.

Eine endgültige und überprüfbare Abrüstung aller Atomwaffen ist unser Ziel, die Abschaffung der Atomwaffen in der NATO-Strategie ein Schritt hin zu einer Zukunft ohne Atomwaffen. Wir werden die Diskussion über die NATO-Strategie kritisch begleiten.

Mehr Informationen: http://www.zukunft-ohne-atomwaffen.de

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