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Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!19.03.2010

Ostermarsch 2010 Büchel

Kommt am 4. April um fünf vor Zwölf ins Dorf Büchel an der B259 zwischen Ulmen und Cochem!

50 Jahre Ostermärsche haben ihren Ursprung im Widerstand gegen Atomwaffen!
„Fliegerhorst“ Büchel

Büchel ist mit 42 Tornados und ca. 1.500 Soldat_innen der größte NATO-Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr. Deutschland stellt dort mit den Tornado-Kampfflugzeugen des Jagdbombergeschwaders 33 (JaboG 33) das Trägersystem für die B 61 Atomsprengköpfe. Bundeswehrsoldat_innen müssen sich dem Gewissenskonflikt stellen, die Atombomben bei Befehl ins Zielgebiet zu fliegen und abzuwerfen.


Europaweiter Aktionstag

Das Osterwochenende 2010 wurde vom europäischen Netzwerk der gewaltfreien Anti-Atomwaffen/Anti-NATO-Gruppen zum europäischen Aktionstag an allen Atomwaffen-Standorten erklärt. Hiermit soll einen Monat vor der Atomwaffensperrvertrags- (NVV) Konferenz der UN in New York für wirkliche Abrüstungsverhandlungen mit einer starken europäischen Stimme Druck gemacht werden, denn hier in Europa bedroht auch die aktuelle „Modernisierung“ genannte Aufrüstung der Atomwaffensysteme Großbritanniens und Frankreichs ernsthafte internationale Abrüstung. Außerdem soll Deutschland endlich seinen Verpflichtungen durch den NVV nachkommen, indem es den Abzug der letzten ca. 20 US-Atombomben von deutschem Boden fordert und das Ende der „nuklearen Teilhabe“ in der NATO verkündet. Nicht-Atomwaffenstaaten dürfen die Verfügungsgewalt über Atom­waffen weder mittelbar noch unmittelbar annehmen. Und auch umgekehrt dürfen z. B. die USA Atomwaffen ihren Verbündeten nicht zur Verfügung stellen!


Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!

Wir wollen einen vollständigen Erfolg für unsere Kampagne „Deutschland atomwaffenfrei bis 2010“. CDU/CSU und FDP haben im Koalitionsvertrag festgelegt, dass sich die Regierung für den Abzug der Atomwaffen in Deutschland einsetzen wird. Erste Gespräche mit den europäischen Nachbarn zeigen, dass diese Initiative eine überfällige friedliche Kettenreaktion für den Abzug aller ca. 200 US-Atomwaffen aus Europa (Deutschland, Türkei, Italien, Holland und Belgien) einleiten könnte. Das belgische Parlament hat bereits beschlossen, die im Rahmen der „nuklearen NATO-Teilhabe“ in Belgien gelagerten US-Atomwaffen zurück zu schicken, sofern ein weiteres europäisches Land sich anschließt. Die Niederlande haben sich erstmalig positiv dazu geäußert, und auch aus Italien und selbst aus der Türkei wurden Stimmen für einen Abzug laut.


Nuklearer Rüstungskonzern Daimler

Daimler ist Deutschlands größter Exporteur von Großwaffensystemen und als größter Anteilseigner von EADS am einzigen europäischen Hersteller von Atomwaffenträgersystemen beteiligt. EADS produziert neben dem Taurus auch die Raketen (mit über 6.000 km Reichweite), die Frankreich in seinen Atom-U-Booten für die M51-„mini-nukes“ ab 2010 verwenden will. Jeder einzelne der ca. 300 „mini-nuke“-Sprengköpfe besitzt ein Zehntel der Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. Auch diese Modernisierung widerspricht der im NVV eingegangenen Verpflichtung zur nuklearen Abrüstung.


Taurus Marschflugkörper

In Büchel sind seit 2005 die Taurus-Marschflugkörper stationiert, die Atomsprengköpfe tragen können. Sechshundert dieses modernen Waffentyps wurden von dem deutsch-schwedischen Konzern Taurus Systems GmbH (EADS und Saab) für Deutschland produziert. Die „intelligente“ Rakete mit uranhaltigem Sprengkopf fliegt eigenständig nach dem Ausklinken vom Tornado - oder in Zukunft vom Eurofighter - unterm Radar über mehrere hunderte Kilometer zum Ziel, wo sie im sog. High-pop-up-Manöver im Sturzflug tief in die Erde eindringen kann, um unterirdischen zwei Meter dicken Stahlbeton (z.B. von gegnerischen Atomwaffensilos) durchdringen zu können. Sie sind Angriffswaffen, die für einen Erstschlag eingesetzt werden können.


Nein zu allen Angriffskriegen

Bücheler Soldat_innen sind durchgängig zur Unterstützung der Aufklärungstornados vom norddeutschen Stützpunkt Jagel in Afghanistan stationiert. Allgemein sind in Deutschland die großen US-Militärbasen Ramstein und Spangdahlem sowie teilweise Hahn („zivile“ Militärflüge) die regionalen Startbahnen für die Unterstützung der Kriege in Irak und Afghanistan. Ende November 2010 findet in Portugal das nächste NATO-Gipfeltreffen statt. Dort soll über die neue NATO-Doktrin der nuklearen Erstschläge gegen Nicht-Atomwaffenstaaten („vorbeugende Angriffskriege mit `mini-nukes´ im sog. Krieg gegen den Terror“) entschieden werden. Auch nukleare Erstschläge gehören grundsätzlich verboten!


Den Druck erhöhen!

Der von uns lang ersehnte Atomwaffenabzug wird durch Beteiligung vieler an den Protesten Wirklichkeit werden, ähnlich wie im vergangenen Jahr der Erfolg über die Bundeswehr, die in Brandenburg auf das „Bombodrom“ als Bombenabwurfübungsplatz „verzichtete“. Die gesellschaftliche Breite des Widerstandes der im Trägerkreis „Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!“ vertretenen 47 Organisationen, die mit Lobbyarbeit und Aktionen bis zu Zivilem Ungehorsam vielfältige Arbeit leisten, schafft hierfür die Voraussetzung. Jetzt kommt es noch mal darauf an, am Ostersonntag in Büchel ein sichtbares Zeichen zu setzen!


Fünf vor zwölf – musikalischer Auftakt

Wir demonstrieren von dort am Zaun des Militärgeländes entlang rund eine Stunde zum Haupttor des „Fliegerhorstes“ Büchel, wo uns die Kundgebung (u. a. mit Tobias Pflüger – IMI, Günther Schneider – BIEGAS, Richard Pestemer – Ortsbürgermeister im Hunsrück und Kate Hudson – CND aus Großbritannien) und Suppe und Getränke erwarten. Die Demonstration wird friedlich und kreativ sein. Bitte bringt Bilder oder ähnliches für den Zaun mit, den wir dort als „Klagemauer“ verwenden wollen, sozusagen als Gedenkstätte für die Opfer der Atombombenabwürfe und der jüngeren illegalen Angriffskriege.


Für Flugblattbestellungen, Businfos, Büchertischanmeldungen, Mithilfe…:
Marion Küpker, Tel. 040-430 73 32, eMail: hamburg [at] bombspotting [Punkt] org~, Internet: http://www.gaaa.org
Bike for Peace plant Ostersonntag eine Fahrrad-Umrundung des Bücheler Atomwaffen-Stützpunktes. Kontakt: Konni Schmidt, Tel. 0176-633 215 46, eMail: konni.schmidt [at] bikeforpeace [Punkt] net, http://www.bikeforpeace.net


Bisher rufen folgende Gruppen und Organisationen auf:
Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Gewaltfreie Aktion Atomwaffen abschaffen, Initiativkreis gegen Atomwaffen, Welt ohne Kriege, Bike for Peace, AG Frieden Trier, Komitee für Grundrechte und Demokratie, Friedensgruppe Daun, Kampagne „unsere zukunft atomwaffenfrei“, pax christi - Bistumsstelle Trier, Pax An!, Arbeitskreis Frieden Köln, Ramsteiner Appell, Friddensinitiativ Letzebuerg/Luxemburg

Weitere Informationen finden sich unter:
http://www.gaaa.org
http://www.bye-bye-nuclear-bombs.gaaa.org
http://www.atomwaffenfrei.de
http://www.npt2010.de
http://www.atomwaffen-abschaffen.de


Aufruf zur Abschaffung der Atomwaffen - Büchel 04.04.2010

Postkarte zur Atomwaffen-Nichtverbreitungskonferenz 2010

Diese Aktivität findet im Rahmen des Projektes PEACE FOR EUROPE statt. Dieses wird gefördert durch:
601




Kommt am 4. April um fünf vor Zwölf ins Dorf Büchel an der B259 zwischen Ulmen und Cochem!




Mehr Informationen: http://www.atomwaffenfrei.de

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