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Mehr Hilfe für die Minenopfer08.12.2009

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Kolumbien ist nach Afghanistan jenes Land, das am stärksten unter Anti-Personenminen leidet. 8000 Menschen wurden dort seit 1990 Opfer von Minen oder Streumunition. Unsichtbare Killer, relativ billig und leicht zu handhaben, die besonders in Entwicklungsländern Menschen bedrohen, oft noch Jahre nach dem Ende von Kriegen und Konflikten.

Weltweit wurden im Vorjahr etwa 5200 Unfälle mit Minen und anderen Sprengkörpern registriert, knapp 800 allein in Kolumbien. Inzwischen müssen global 500 000 Opfer versorgt werden, und meist sind es Zivilisten. So ist es ein erfreuliches Signal, wenn die soeben in dem südamerikanischen Land zu Ende gegangene zweite internationale Konferenz der Ottawa-Konvention einen »Aktionsplan von Cartagena« zur effektiveren Hilfe für diese Menschen verabschiedet hat. Denn obwohl sich Einsatz, Produktion, Export und Lagerung von Anti-Personenminen seit Inkrafttreten des Vertrages vor zehn Jahren deutlich verringert haben, bleibt der Bedarf für die Versorgung von überlebenden Opfern sehr groß.

Hier ist gerade von den reichen Ländern des Nordens deutlich mehr Engagement erforderlich. Und Nichtregierungsorganisationen wie jene 1000, die in der internationalen Kampagne gegen Landminen schon mit so viel Einsatz für das Zustandekommen der Ottawa-Konvention gesorgt haben, könnten mit ihrer Erfahrung in der Projektarbeit wiederum den Regierungen wichtige Unterstützung bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Opferhilfe geben. Nicht nur in Kolumbien, wo es seit dem Vorjahr zwar einen nationalen Aktionsplan für den Zeitraum von 2009 bis 2019 gibt, aber nach wie vor auch erhebliche Defizite bei der Aufklärung der Bevölkerung und in der Fürsorge für die Minen-Opfer.

(Von Olaf Standke)
URL: http://www.neues-deutschland.de/artikel/160690.mehr-hilfe-fuer-die

Mehr Informationen: http://www.landmine.de

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