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Bush in Stralsund02.11.2007

Bush in Stralsund

Zieht man die Erfahrungen von Stralsund zu Rate, dann musste sich die Friedensbewegung mit ein paar moralisch Delegierten zufrieden geben. Kein Zweifel, die Demonstration gegen den Bush-Besuch in Stralsund am Donnerstag war frisch, bunt, tolerant und friedlich. Wer sich Bilder von Auseinandersetzungen mit der Polizei erhofft hatte, wurde enttäuscht. Doch die Anzahl derer, die ein anderes als das in den meisten Medien vorgespiegelte Deutschland repräsentierten, war gering. Warum? Ferien, Sonne, Sonnenschein?
Die PDS war vertreten. Doch wie? Respekt vor Vizepremier Wolfgang Methling und ein paar anderen »Schwerinern«, die ihr Gewissen nicht hinter einer angeblichen Koalitionsdisziplin versteckten. Auch dass Wolfgang Gehrcke sein Bundestagsbüro abgeschlossen hatte, um Charakter zu zeigen, ist von den Demonstranten honoriert worden. Im Gegensatz zu dem, was Christian Ströbele von den Grünen abzog. Er war mit dem »Radl« da – und – wie Augenzeugen berichten – daher nur für Sekunden wahrnehmbar.
Es heißt, die PDS-Führung im Nordosten wollte sich so rund 50 Tage vor dem Wahltag nicht unfair in den Wahlkampf ziehen lassen. Oder nicht zu dicht von Monty Schädel umarmen lassen? Der Sprecher der Friedensbewegung und Organisator der Demo ist unlängst nicht so ganz ohne Groll von den Genossen aus dem Landtag geschieden.
Kurzum, man tat nicht allzu viel, um die »Eigenen« aus dem Schatten zu locken. Was man allerdings verstärkt Jusos, Grünen und vor allem den Gewerkschaft vorwerfen kann. Nur Flagge zeigen am Gewerkschaftshaus, führt letztlich nur zum Gewerkschaftsaus!
Die Gelegenheit, unterschiedliche Positionen darzustellen, kommt bald wieder. Nur Stunden nach der Verabschiedung von Bush hat Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) eine englischsprachige Image-Broschüre über sein Land präsentiert. Sie orientiert auf den G 8-Gipfel im Frühsommer 2007. Die Landesregierung verspricht sich davon Werbung für Mecklenburg-Vorpommern. Der Gipfel sei ein großer Vertrauensbeweis. Das Land hat für die Sicherung des 2007er-Gipfels zehn Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Auf zu erwartende Gegen-Demonstrationen sei man gut vorbereitet. Der Tagungsort Heiligendamm lasse sich »sicherheitstechnisch besser in den Griff bekommen«. Das Land wolle dennoch den Dialog mit den Gipfelgegnern aktiv begleiten.


Mehr Informationen: http://www.bush-in-stralsund.de

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