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Mahnwache für Camp-Platz: War starts here!01.09.2012

Krieg beginnt hier

Mit einer Mahnwache wird eine Fläche für das antimilitaristische Camp erstritten. Mit einer Versammlungsanmeldung reagieren die OrganisatorInnen jetzt auf die seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen um eine Fläche für das antimilitaristische "war starts here"-Camp in Letzlingen. Am vergangenen Mittwoch wurde beim Ordnungsamt des Altmarkkreis Salzwedel eine Dauermahnwache für den Zeitraum vom 10.- 17. September auf dem Marktplatz in Letzlingen angemeldet.


Mit dieser Versammlung, zu der mehrere hundert Teilnehmer_innen erwartet werden, protestieren die Antimilitarist_innen unter dem Motto "Jedes Camp braucht seinen Platz" gegen die Verweigerungshaltung der politischen Führung von Stadt Gardelegen und der Gemeinde Letzlingen bei der Campplatzsuche. "Wir werden solange auf dem Martktplatz sein, bis wir einen geeigneten Campplatz haben", betont Karoline Puls von der Campvorbereitung. Da das Camp regulär am Mittwoch anfängt, wollen die Camporganisator_innen den politischen Druck für die Genehmigung eines geeigneten Campplatzes erhöhen, indem sie schon 2 Tage vorher auf den Marktplatz kommen und für ihr Anliegen werben. "Wir wollen die skandalösen Zustände in der Region öffentlich machen, in der sich die gewählten politischen Vertreter_innen gebärden wie eine zivile Vorfeldorganisation der Militärs und des GÜZ-Betreibers Rheinmetall", so Karoline Puls weiter.

"Dabei soll diese Dauermahnwache keine Ersatzveranstaltung für das Camp sein", versichert Puls. "Auf dem Marktplatz werden wir die geplanten Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum GÜZ, zu Krieg und Militarisierung auf keinen Fall so gut durchführen können wie in einem regulären Camp." Trotzdem macht es Sinn, diese Dauermahnwache genau hier im Zentrum von Letzlingen zu plazieren: Die mangelnde Unterstützung bei der Campplatzsuche durch die politischen Verantwortlichen sowie die Angst potentieller Grundstückseigentümer_innen, sich mit einer Campunterstützung gegen das GÜZ zu positionieren, zeigen eindeutig, wie stark nicht nur die Gemeinde Letzlingen, sondern die gesamte Region sich im Würgegriff von Rheinmetall und Bundewehr befinden. "Die Folgen der Militarisierung für das zivile Leben an Militärstandorten ist ja gerade eines der Hauptthemen des Camps, und das können wir der internationalen Öffentlichkeit durch diese Dauermahnwache womöglich sogar besser vermitteln als durch Infoveranstaltungen auf unserem Camp."

Natürlich, und das bestreitet Puls auch gar nicht, "ist die Dauermahnwache ein Mittel, nun den Druck zu erhöhen, damit die Verantwortlichen einlenken und es endlich eine Platzlösung gibt. Bürgermeister Fuchs und Ortsbürgermeisterin Lessing haben uns von Anfang an vermittelt, dass sie unsere Form antimilitaristischer Proteste am liebsten durch Aussitzen verhindern wollen. Ihre permanent wiederholte Aussage, dass es in Letzlingen keine öffentlichen Flächen gäbe, die die Stadt zur Verfügung stellen könnte, ist nichts als eine peinliche Schutzbehauptung, um sich vor einer Problemlösung zu drücken, die dem Camp als legitimen Ausdruck des Protests gegen das GÜZ zukommt".

Auch in Letzlingen gibt es wie in allen Gemeinden vergleichbarer Größenordnung Flächen, die für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Wenn die politischen Verantwortlichen daran interessiert sind, ein Camp in einem vernünftigen und angemessenen Rahmen stattfinden zu lassen, werden Sie ihren Einfluss geltend machen, dass eben eine solche Flächen gefunden wird. "Mit ihrer Strategie des Aussitzens haben Fuchs und Lessing sich selbst einen Bärendienst erwiesen", so Puls.

Mit ihren Versuchen ein Camp in Letzlingen zu verhindern, haben sie nur bewirkt, dass mit der geplanten Dauemahnwache der Protest nun mitten auf den Marktplatz rückt, konstatiert Puls abschliessend.

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Mehr Informationen: http://www.warstartshere.org

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