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Plötzlicher Tod im Alter von 63 Jahren: Gerd Greune, Kriegsdienstverweigerer und leitende Persönlichkeit der europäischen Friedensbewegung, verstorben03.09.2012

Europ. Büro für KDV - www.ebco-beoc.org

Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO) betrauert den plötzlichen Tod von Gerd Greune, Mitbegründer des EBCO Büros in Brüssel und herausragende Persönlichkeit in den Bereichen Pazifismus, Kriegsdienstverweigerung und Menschenrechte. Eine von der Familie organisierte Gedächtnisfeier wird am Samstag, den 8. September 2012 in Brüssel stattfinden.

Gerd Greune (15. März 1949 – 24. August 2012) hat immer eine Schlüsselfunktion bei EBCO wahrgenommen: Er war einer seiner Gründer und eine seiner personellen Säulen seit dem Gründungsjahr 1979 als Präsident, Vizepräsident oder Generalsekretär. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung war Gerd Greunes erstes politisches Thema. Es folgten sein Engagement in der deutschen und internationalen Friedensbewegung und Gerd Greunes Interesse galt zugleich den Themen Antimilitarismus, zivile Konfliktregelung, Freiheit der Medien und Einsatz für Menschenrechte.

1979 war Gerd Greune Mitbegründer des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung in Brüssel als Dachverband für nationale Zusammenschlüsse von Kriegsdienstverweigerern in den Europäischen Ländern, um das Recht auf Kriegsdienstverweigerung, mit dem Vorbereitung oder Teilnahme an Krieg und anderen militärischen Aktivitäten abgelehnt wird, als grundlegendes Menschenrecht europaweit zu fördern. Er war früher auch Vorstandsmitglied und 1979-1981 Generalsekretär des Internationalen Friedensbüros (IPB, Genf) sowie während der 70er und 80er Jahre Mitglied des Bundesvorstands sowie Co-Bundesvorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner/innen (DFG-VK), der größten deutschen Friedensorganisation. Er war einer der Sprecher des Koordinationsbüros der deutschen Friedensbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss und spielte eine herausragende Rolle im europäischen Netzwerk gegen Atomwaffen in den frühen 80er Jahren (z.B. END). Er förderte engagiert den Ost-West-Dialog mit dem Ziel allgemeiner Abrüstung und suchte Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen, die schließlich 1987 zum Olof-Palme-Friedensmarsch führten. Von 1986 bis 1997 arbeitete er als politischer Referent beim Parteivorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). 1997 gründete er das Institut für Internationale Hilfe und Solidarität (IFIAS) in Brüssel, dessen Präsident und Generalsekretär er bis zu seinem Tode war. Er engagierte sich für Projekte in unterschiedlichen Ländern, dem westlichen Balkan (1997-1999), Bulgarien (2005-2007), Syrien (2005-2007), Palästina (2006-2008) und Weißrussland/Belarus 2011. Zuletzt, von 2008 bis zu seinem Tod, entwickelte er für IFIAS ein Arabisches Medien-Internet-Netzwerk.

Friedhelm Schneider, EBCO’s President,
Sam Biesemans, EBCO’s Vice-President,

Mehr Informationen: http://www.ebco-beoc.org

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