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Deutsche Friedensbewegung appelliert: „Die Waffen nieder“ im türkisch-kurdischen Konflikt!25.10.2007

Karte-Kurdistan-Konflikt

Deutsche Friedensbewegung appelliert: „Die Waffen nieder“ im türkisch-kurdischen Konflikt!

Die Türkische Armee zieht immer mehr Soldaten an der Grenze zum Irak zusammen. Kurdische Verbände und Streitkräfte formieren sich zur Verteidigung - Eine Eskalation der Situation droht. Doch, wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten!

Es ist, als ob zwei Züge aufeinander rasen und die Lokführer eines jeden brüllen sich zu, der andere solle bremsen. Die Kämpfe in kurdischen Gebieten in der Türkei und an der Grenze zum kurdischen Teil des Irak werden immer heftiger. Die Spirale der Gewalt dreht sich in Rache und Gegenrache. Ankara steht unter Druck, seinen Generälen grünes Licht für Intervention im Irak zu geben. Dann würde das gegenseitige Morden erst richtig losgehen – ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung. Dies muss und kann verhindert werden. Ein großer Schritt auf jeder Seite kann den Anfang zur Umkehr bilden:

Wir fordern die PKK auf, jegliche Kampfhandlungen zu unterlassen, ihre Kämpfer unter internationaler Beobachtung aus der Türkei zurückzuziehen und eine Entwaffnung ihrer Guerilla-Verbände unter der Aufsicht der Vereinten Nationen anzubieten.

Wir fordern die Regierung der Türkei auf, einen Rückzug der PKK-Guerilla aus der Türkei militärisch nicht zu behindern und gleichzeitig eine generelle Amnestie für alle am türkisch-kurdischen Konflikt Beteiligten zu erlassen.

Ist dies geschehen, kann der politische Dialog, um die Lösung der Kurdenfrage im Rahmen der Türkei aufgenommen werden. Ein Land wie die Türkei, das sich um eine Aufnahme in die multi-ethnische, multi-kulturelle und multi-religiöse Europäische Union bemüht, muss auch im eigenen Lande diese Pluralität akzeptieren. Das überwindet die Gefahr des Separatismus und dient der Aussöhnung und der Verwirklichung der Menschenrechte.

Gegenwärtig versuchen die USA, Ankara an einer Invasion in den Nordirak zu hindern. Die EU und ihre Staaten haben allen Grund sich für eine politische Lösung in diesem Konflikt einzusetzen. Sie können es tun, indem sie die kurdische Guerilla nicht länger als terroristisch betrachten, wodurch sie sich selbst friedenspolitisch handlungsunfähig machen. Wer Frieden schaffen will, muss mit allen Konfliktseiten sprechen können.

Wir fordern deshalb die EU und die EU-Staaten auf, sich mit energischen Schritten einer weiteren Eskalation dieses Konflikts entgegenzustellen und sowohl in der Türkei wie auch gegenüber der PKK-Guerilla für die genannten ersten Schritte einzutreten.

Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten! Das ist jetzt das Gebot der Stunde!

* * *

Aachener Friedenspreis e.V.; Dialog-Kreis „Die Zeit ist reif für eine politische Lösung im türkisch-kurdischen Konflikt“; Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW); Komitee für Grundrechte und Demokratie; medico international; AG Türkei/Kurdistan im Netzwerk Friedenskooperative; Kooperation für den Frieden (Dachverband von 44 deutschen Friedensorganisationen); Pax Christi, Kommission Asyl/ Flüchtlinge



Kontakt:
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