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EADS – Europäischer Rüstungskonzern verdient kräftig!26.05.2011

Aktion Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel

(Aktionärsversammlung am 26.05.2011 in Amsterdam}

Der europäische Rüstungskonzern EADS verdient an den gegenwärtigen Kriegen in der Welt gut. Am 26.05.2011 halten die Aktionäre ihre jährliche Hauptversammlung in Amsterdam ab. Neben den Aktionären, die mit Krieg und Rüstungsproduktion Profit machen wollen und für ihre Dividenden Tod, Zerstörung, Hunger und Umweltzerstörung billigend in Kauf nehmen, halten auch eine Reihe von Antikriegs- und Friedensorganisationen kleine Anteile am Konzern. Sie wollen so Informationen sammeln, um den Konzern öffentlich zu entlarven und Verfehlungen darzulegen. Auch die DFG-VK und ihre Partner halten Aktie an dem Konzern.

Der Bundessprecher der DFG-VK Jürgen Grässlin fragt den EADS-Vorstand im Zusammenhang mit dem Krieg in Libyen nach der Verantwortung des Konzerns. Erkenntnisse belegen, dass mittlerweile von drei Seiten der sich im Krieg gegenüberstehenden militärischen Einheiten EADS-Rüstungsgüter eingesetzt werden. Sowohl das Regime Gaddafi, wie auch die "Rebellen", wie auch die NATO sind mit EADS-Gütern ausgestattet und tragen so zum Profit des Konzerns bei. Grässlin: "Es ist unverantwortlich durch Rüstungsproduktion und -Export Dividende zu machen. An diesem Beispiel wird deutlich, dass Rüstungskonzerne keinerlei Gewissen oder Verantwortung zeigen. Der Export von Rüstungsgütern und Waffen gehört sofort verboten." Dabei verwies Grässlin auf die

Marion Küpker, Internationale Sprecherin der DFG-VK für Atomwaffen und Uranmunition, lenkt mit ihren Fragen die Aufmerksamkeit der Hauptversammlung auf die Produktion von Atomwaffenträgersystemen. EADS produziert verschiedene Atomwaffenträgersysteme, z.B. den atomaren Marschflugkörper ASMP-A; und ebenfalls den Marschflugkörper TAURUS, welcher einen Atomsprengkopf tragen kann. Marion Küpker macht darauf aufmerksam, dass der zivile und militärische Einsatz der Atomtechnologie zwei Seiten der selben Medaille sind und bereits genug Zerstörung und strahlenden Müll für Tausende zukünftiger Generationen angerichtet haben. Ihre Forderung daraus: "Es ist an der Zeit, die Rüstungsindustrie und dadurch die Plünderung und Zerstörung unseres einzigen Planeten zu stoppen. Wir fordern EADS auf, die Produktion illegaler Atomwaffenträgersysteme sofort zu beenden und statt dessen nützliche und sinnvolle zivile Waren zu produzieren."

Ebenfalls für die DFG-VK macht Christian Mallas von der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen abschaffen (GAAA) auf die Folgen der Waffen von EADS aufmerksam. Der Schwerpunkt seiner Fragen liegt bei der Produktion von Uranmunition durch den europäischen Rüstungskonzern.
Am 8. Dezember 2010 stimmten 148 Staaten für eine Resolution der UN-Vollversammlung, die die Staaten, die DU-Waffen (DU = depleted uranium, abgereichertes Uran) verwenden, dazu auffordert, auf Anfrage der betroffenen Staaten offen zulegen, wo diese Waffen abgefeuert worden sind. Lediglich vier Staaten (Vereinigtes Königreich, USA, Israel und Frankreich – die größten DU Produzenten) stimmten gegen den Resolutionstext. DU und Uran mit anderen Isotopenzusammensetzungen verursachen erwiesenermaßen erhebliche Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung der Gegenden, wo diese Waffen eingesetzt werden (von einem stark vermehrten Auftreten verschiedener Krebsarten und schwerer Missbildungen bei Neugeborenen wird z.B. im Südirak berichtet). Uran-238 hat eine Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren.

Die Fragen von Jürgen Grässlin zu Libyen
Die Fragen von Marion Küpker zu Atomwaffenträgersystemen
Die Fragen von Christian Mallas zu Uran-Waffen


Mehr Informationen: http://www.stoppt-den-waffenhandel.de

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