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Endlich wieder Wehrkundeunterricht an Schulen21.12.2010

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Pressmitteilung des Landesverband Ost der Deutschen Friedensgesellschaft- Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen

Rechtzeitig zum Fest des Friedens unterzeichnen am 21. Dezember der mutmaßlich ungediente sächsische Kultusminister Prof. Roland Wöller und der sicherlich langgediente Generalmajor Heinrich Geppert vom Wehrbereichskommando III die erste Kooperationsvereinbarung zwischen einem Kultusministerium und der Bundeswehr in Mitteldeutschland. Zwanzig Jahre nach der Einheit steht Deutschland nicht nur im Krieg für "den ungehinderten Zugang zu Rohstoffen und Märkten in aller Welt" (Weißbuch der Bundeswehr). Mit der "Bundeswehr zum Anfassen" haben Wehrdienstberater und Jugendoffiziere jetzt einen noch ungehinderteren Zugang zu den Köpfen der Heranwachsenden. Bisher schon obrigkeitshörige Lehrerinnen und Lehrer werden es sich dank höchstdienstherrlicher Absolution sicher nicht entgehen lassen, den Kanonenfutter- Rekrutierern die Klassenraumtüren weit zu öffnen. Natürlich einzig zum Zweck, dass die Rattenfänger in Uniform "vor dem Hintergrund der immer komplizierter werdenden Welt Antworten und Zusammenhänge nationaler und internationaler Sicherheitspolitik im Unterricht verständlich und lebensnah" erklären können. Und die Erde ist eine Scheibe.

Wir hoffen, dass den Werbern der Bundeswehr dank zivilgesellschaftlichen Engagements eine einseitige und kritiklose Indoktrination sächsischer Schülerinnen und Schüler erschwert und phantasievoll und gewaltfrei zur "Wehrdienst"verweigerung angeregt wird. Aufgerufen sind Schüler, Eltern, Lehrer, Gewerkschaftler und andere Friedensbewegte. Möglichkeiten gibt es viele: Proteste von Erziehungsberechtigten und engagierten Pädagogen, das Schaffen von Möglichkeiten zu ausgewogener Information, Ablehnungsbeschlüsse von Schulkonferenzen, kritisches Hinterfragen oder im "Ernstfall" entschuldigtes Fehlen.

Der weiteren Militarisierung der Gesellschaft muss Einhalt geboten werden. Die Bundeswehr hat an sächsischen Schulen nichts verloren und nichts zu suchen. In Plastiksäcken aus Afghanistan oder von anderen weltweiten Einsatzgebieten heimkehrende Ex-Oberschüler und Gymnasiasten heben weder das Bildungsniveau Sachsens noch verbessern sie die Ergebnisse der PISA- Studien. Stellt euch vor es ist Krieg und keiner geht hin.

Schulfrei für die Bundeswehr!

Erziehung zum Frieden statt Werben fürs Sterben!


Torsten Schleip
Vorsitzender
Kontakt: ost@dfg-vk.de
http://www.friedensweg.de

Mehr Informationen: http://www.schulfrei-fuer-die-bundeswehr.de

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