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Flüchtling P. droht Abschiebung nach Afghanistan16.09.2010

DFG-VK-Aufkleber Afghanistankampagne

Eine Information des Bayrischen Flüchtlingsrates

Der Kriegsdesserteur Ahmad P. (28) sollte am Dienstag, den 7. September, von Frankfurt nach Kabul abgeschoben werden. Mit einem dramatischen Fluchtversuch über das Rollfeld konnte sich der Afghane zunächst retten, mit einem nächsten Abschiebeversuch ist jedoch zeitnah zu rechnen. Ahmad P. floh im Jahr 2008, nach seiner Desertion aus der Afghanischen Armee, nach Deutschland. Seine berechtigte Angst im Kampfeinsatz zu sterben ist jedoch kein Asylgrund – sein Asylantrag wurde abgelehnt. Seither lebte er mit einer Duldung in Passau, bis er vor zwei Wochen in Abschiebehaft genommen wurde. Straftaten hat Ahamd P. zwar begangen, trotzdem sollte er am Dienstag um 20.30 Uhr mit einer Maschine von Safi Airways ab Frankfurt abgeschoben werden. Wenige Minuten vor dem Start der Maschine floh Ahmad P. und rannte aus dem Flugzeug auf das Rollfeld. Wäre ein Flugzeug gelandet eine lebensgefährliche Tat.

Seit zwei Jahren ist dies bundesweit der erste bekannt gewordene Fall eines Asylbewerbers, der nach Afghanistan abgeschoben werden soll. Die Lage in Afghanistan hat sich indes weiter verschlechtert. Die UN berichtet für das erste Halbjahr 2010 von einem Anstieg der zivilen Opfer des Bürgerkriegs um 30 Prozent: 1.271 zivile Todesopfer und 1.997 Verletzte sind dokumentiert, die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Neben der Gefahr durch den bewaffneten Konflikt, sind in Afghanistan willkürliche Verhaftungen, Folter, Entführungen und Erpressungen an der Tagesordnung. Lebensmittelpreise in Kabul sind derzeit kaum bezahlbar, die medizinische und sanitäre Versorgung ist weiterhin völlig unzureichend.

BR-Abendschau 16.09.2010


Unterstützen Sie die Forderung nach einem Bayerischen Abschiebestopp nach Afghanistan mit Ihrer Unterschrift!

In Afghanistan herrscht nach wie vor Krieg. Die Vereinten Nationen sprechen aktuell in 2010 von einer massiven Verschlechterung der Sicherheitslage und einer Zunahme der zivilen Opfer um 30%. Weder die medizinische noch die Versorgung mit Lebensmitteln sind auf dem Land oder in den Großstädten gewährleistet. Abschiebungen in dieses Kriegsgebiet verbieten sich deshlab derzeit grundsätzlich.

Wir fordern deshalb den Bayerischen Landtag auf, gemäß den eingereichten Petitionen einen sofortigen Abschiebestopp nach Afghanistan zu beschließen und die antcheri aufheben zu lassen.

Den Abschiebstoppdirekt online unterstützen!

Mehr Informationen: http://www.fluechtlingsrat-bayern.de

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