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Antikriegstagsveranstaltungen fordern Truppenabzug aus Afghanistan31.08.2010

http://www.friedenskooperative.de

Präsident Obama sollte jetzt mit Nahostinitiative Ernst machen

Mit etwa 170 Veranstaltungen erinnern Gewerkschaften und Friedensgruppen nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative zum Antikriegstag an den deutschen Überfall auf Polen vor 71 Jahren, mit dem ein „Vernichtungskrieg ohne Beispiel“ begann. Die Aktionen wenden sich gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und fordern den Abzug der Truppen aus Afghanistan, die Umwidmung der Gelder für den zivilen Wiederaufbau des Landes und Verhandlungen unter Einbeziehung aller Konfliktparteien inclusive der Taliban und der involvierten Nachbarstaaten.

Weitere Themen der Friedensgottesdienste, Mahnwachen, Diskussionsveranstaltungen und Demonstrationen zum Antikriegstag bis zum Wochenende sind der Widerstand gegen neofaschistische und rechtsradikale Umtriebe, die Kritik an der zunehmenden Werbung der Bundeswehr in Schulen und im Öffentlichen Raum, die Forderung nach Abzug der verbliebenen US-amerikanischen Atombomben und eine Friedenslösung für den Nahostkonflikt.

Am 4. September werden sich viele Menschen aus der Friedensbewegung dem geplanten Neonaziaufmarsch in Dortmund entgegenstellen und gegen den Missbrauch des Gedenktages durch Faschisten protestieren.

Viele Antikriegstags-Veranstaltungen erinnern an diesem Tag auch an das Massaker von Kunduz vor einem Jahr. Für die deutschen Friedensorganisationen ist der strafrechtlich und disziplinarisch nicht geahnte Bombenangriff, bei dem etwa 140 Menschen, die meisten davon Zivilisten, zu Tode kamen, ein „Fanal für die gescheiterte Einsatzstrategie der Bundeswehr und ein durch die Bundesanwaltschaft und den Verteidigungsminister gedecktes Kriegsverbrechen“.

Die Friedenskooperative äußert sich auch skeptisch zu der ebenfalls am 1. September in Washington beginnenden neuen Verhandlungsrunde zwischen Israelis und Palästinensern und warnt vor einer reinen „Showveranstaltung im Vorfeld der Kongresswahlen“. Netzwerk-Geschäftsführer Manfred Stenner: „Falls Präsident Obama anfangen möchte, sich den Friedensnobelpreis nachträglich zu verdienen, muss er alle den USA zur Verfügung stehenden Register ziehen, den weiteren Siedlungsbau unterbinden und einen verbindlichen und kurzfristigen Fahrplan für die Zwei-Staaten-Lösung durchsetzen. Das ist von dem in der politischen Praxis leider zögerlichen Rhetoriker kaum zu erwarten“.

Manfred Stenner
Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative

P.S.: Unter http://www.friedenskooperative.de/akt10terndx.htm sind die Termine der Antikriegstagsveranstaltungen abrufbar.

Ebenfalls über die website http://www.friedenskooperative.de sind mit den Dossiers der „Kooperation für den Frieden“ zu Afghanistan und zum Nahost-Konflikt umfangreiche Vorschläge für die zivile Konfliktbearbeitung veröffentlicht.


Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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