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TV-TIPP »Allein gegen die Waffenindustrie – Der Kampf des Jürgen Grässlin«06.05.2009

Mercedes-Bild

Am Sonntag, den 10. Mai 2009 (16:25 bis 16:55 Uhr), und am Samstag, den 16. Mai (von 9.30 bis 10.00 Uhr), zeigt der WDR in seiner Sendereihe tag7 den Fernsehfilm »Allein gegen die Waffenindustrie – Der Kampf des Jürgen Grässlin«.

Durch seine jahrelange engagierte Arbeit gegen die Waffenschmieden von Daimler und Heckler & Koch, durch verschiedenen Publikationen zu den Auswirkungen von Rüstungsproduktion und -exporten und durch sein Solidaritätsarbeit für Kindersoldaten und den Aufbau von Schulen in Afghanistan ist der DFG-VK Bundessprecher Jürgen Grässlin in weiten Kreisen der Friedens- und Solidaritätsbewegung bekannt und geachtet.

Nach den TV-Dokumentationen »Einer gegen Daimler« (1998) und »Das G3 im Visier« (2004) entstand jüngst der dritten biografischen Film über den Kampf gegen Waffenexporte. Das der Film jetzt "allein" auf ihn gemünzt ist lehnt er zwar ab, "doch wenn es für die heutige Medienwelt einer einzelnen Person bedarf mit der das uns wichtige Thema transportiert wird, stehe ich dafür auch zur Verfügung." sagte Grässlin zu dem "unglücklichen" Titel des Films. "Aber ohne die Unterstützung von den vielen anderen aus den Organisationen der Friedensbewegung und meiner Familie wäre ich nichts! Ihnen gehört ganz genauso die Anerkennung und Würdigung."

In keinem anderen Bereich als bei Rüstungsexporten zeigt die Regierung eines Landes unverblümter ihr wahres Gesicht. Denn kein anderer Politik- und Wirtschaftsbereich ist – gemessen an der Zahl der Toten und Verstümmelten – folgenschwerer, als der der Waffenlieferungen an andere Staaten. Die Bundesrepublik Deutschland, deren politische Führung sich nur allzu gerne als weltweiten Vorreiter bei Frieden und Abrüstung in den Vordergrund stellt, steht auf Platz 3 der Weltwaffenexporteure und liefert hemmungslos Waffen selbst an menschenrechtsverletzende Staaten und in Krisen- und Kriegsgebiete. Mit diesen Waffen werden fernab unseres Landes tagtäglich Menschen getötet. Mit ihrer Zustimmung zum Export deutscher Gewehre, Panzer, U-Boote, Militärhubschrauber und Kampfflugzeuge heizt die Bundesregierung kriegerische Auseinandersetzungen an – zum Profit der eigenen Rüstungsindustrie.

Damit diese moralisch verwerfliche Politik ein Ende findet, konfrontieren Friedensorganisationen wie die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, das RüstungsInformationsBüro, Ohne Rüstung Leben, die Kritischen AktionärInnen Daimler und das Deutsche Aktionsnetz Kleinwaffen Stoppen die Verantwortlichen in Politik und Rüstungsindustrie mit den Folgen ihres Handelns. Auch wenn David gegen Goliath kämpft, können wir doch beachtliche Erfolge vorweisen, wie der Film »Allein gegen die Waffenindustrie« exemplarisch belegt.


INFORMATIONEN ZUR TV-DOKUMENTATION
»Allein gegen die Waffenindustrie – Der Kampf des Jürgen Grässlin« Ein Film von Katja Duregger

Die Filmemacherin Katja Duregger und ihr Team begleiteten Grässlin im April 2009 bei einer weiteren Reise nach Türkisch-Kurdistan, wo mit Einsatz von H&K-Waffen zehntausende von Kurdinnen und Kurden getötet wurden. "Erstmals konnte mir der Gewerkschafter und frühere Lehrer Hayrettin Altun sein im Bürgerkrieg völlig zerstörtes Heimatdorf Narlica zeigen – ein angesichts der damit verbundenen menschlichen Schicksale bis heute tief traurig stimmender Anblick. Wie ich erfahren musste, dient das G3-Gewehr in den Händen türkischer Sicherheitskräfte bis zum heutigen Tag als Symbol der Unterdrückung der Kurden – schussbereit bei Militärkontrollen an Straßen und zur Abschreckung gegen friedliche Demonstranten." (J.G.)

Heckler & Koch – Deutschlands tödlichste Firma – und die Bundesregierung haben den Tod von mehr als 1,5 Millionen Menschen zu verantworten. Alle 14 Minuten stirbt ein weiterer Mensch durch eine Kugel aus dem Lauf einer H&K-Waffe. Der Film zeigt unsere Protestaktionen gegen Heckler & Koch im Rahmen der Kampagne »60 Jahre Heckler & Koch: Kein Grund zum Feiern!« mit der »Maskerade des Todes« mitten in der Waffenstadt Oberndorf. Vorbei ist die Zeit, da H&K von der Öffentlichkeit Waffen unbemerkt in alle Welt liefern konnte.

Die Daimler AG ist der größte Anteilseigner des Rüstungsriesen EADS. Bei der Daimler-Hauptversammlung in Berlin konnte ich dem Daimler-Vorsitzenden im April 2009 die Postkarte »Dieter Zetsche – Deutschlands größter Waffenhändler« persönlich übergeben und ihn einladen, mit mir in ein Kriegsgebiet zu reisen, in dem Daimler-Waffen eingesetzt werden. Zudem nahm Bodo Uebber, designierter Aufsichtsratschef der EADS und Daimler-Finanzvorstand, meine Einladung zu einem Gespräch über Daimler/EADS-Waffenexporte an menschenrechtsverletzende Staaten an. Der Kampf geht also weiter – auf der Basis wahrnehmbarer Erfolge!

Produktion: Bildersturm, Köln;
Redaktion: Johanna Holzhauer

Weitere wichtige Informationen siehe
http://www.juergengraesslin.com »Buchautor« - das Buch »Versteck dich, wenn sie schießen« zum Einsatz von H&K-Waffen in den Bürgerkriegen in der Türkei und in Somalia, das als Volltextversion kostenlos abrufbar ist
http://www.juergengraesslin.com »Filme« - zu den TV-Dokumentationen »Einer gegen Daimler« (1999) und »Das G3 im Visier« (2004)
http://www.lernzeit.de/sendung.phtml?detail=1241837 in tag7 im WDR zu »Allein gegen die Waffenindustrie« (2009)
http://www.rib-ev.de und http://www.dfg-vk.de zu deutschen Rüstungsexporten und den SIPRI-Zahlen – Deutschland auf Platz 3 der Weltwaffenexporteure
http://www.wir-kaufen-keinen-mercedes.de zu den Rüstungsexporten und zur Streumunitionsbeteiligung von Daimler/EADS www.kritischeaktionaere.de zu den Aktivitäten der Kritischen AktionärInnen Daimler


KONTAKTE

Kontakt Katja Duregger: kduregger@aol.com
Weitere Informationen zu den Filmen von Frau Duregger finden Sie unter
http://www.bildersturm-film.de/de_content/bs_aktuell.html

Kontakt Jürgen Grässlin: j.graesslin@gmx.de

Mehr Informationen: http://www.wir-kaufen-keinen-mercedes.de

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