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DFG-VK fordert Bundestagsabgeordnete auf, Kriegseinsatz zu beenden15.10.2008

Kontaktage zu den Bundestagsabgeordneten

- Kontakttage zu den Abgeordneten des Bundestages

„Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen erwartet von den Abgeordneten des Deutschen Bundestag die Ablehnung des von der Regierung eingebrachten Antrages über die Verlängerung und Ausweitung des Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan.“ erklärte Monty Schädel, politischer Geschäftsführer der DFG-VK, am Mittwoch in Berlin.
„Die Zahl der Toten steigt und das vorgebliche Ziel des Wiederaufbaus wird immer weiter in den Hintergrund gedrängt.“ so Schädel. Dass Deutschland Krieg in Afghanistan führen würde und dieser nicht zu gewinnen sei, wird nunmehr nicht mehr nur aus der Friedensbewehung betont. Es sei deshalb dringend nötig, dass sich die Abgeordneten endlich an der mehrheitlichen Ablehnung der Kriegsbeteiligung durch die Bevölkerung orientierten und mit einem „Nein zur Verlängerung“ den Weg für eine friedliche Perspektive Afghanistans eröffneten.

Mit dem Krieg der NATO in Afghanistan ist weder der viel versprochene Wiederaufbau noch eine Demokratisierung erfolgt und auch nicht erreichbar, vielmehr werde durch tausende Tote unter der Zivilbevölkerung Widerstand gegen die Besatzungssoldaten “produziert“. Es zeugt von einer “völlig verfehlten, ja menschenverachtenden, Strategie“ so Schädel, wenn der deutsche ISAF-General Domröse in der Süddeutsche Zeitung vom 15.10.2008 ’die mit Abstand meisten zivile Opfer’ dem Agieren der ’Aufständischen’ zuschreibt und auch betont ’Jeder Zivilist der umkommt, ist einer zu viel’, dann jedoch eingestehen muß: ’aber wir können es auch nicht ausschließen, weil die Auseinandersetzungen im zivilen Umfeld stattfinden’ und der Fortsetzung des Krieges das Wort redet. „Wer nicht ausschließen kann, dass Unbeteiligte und Zivilisten umgebracht werden, legitimiert deren Tod bereits im Vorfeld und kalkuliert sie somit auch ein“ schlussfolgert Schädel. Das “Gerede vom Wiederaufbau, Frieden und Freiheit“ wird so erst recht zu einer Farce: „Wiederaufbau auf dem kalkulierten Tod von Menschen kann weder demokratisch noch im Sinne der gepriesenen Freiheit des Westens sein.“

Die DFG-VK fordert die Abgeordneten des Bundestages eindringlich auf, sich nicht länger zum Erfüllungsgehilfen von Kriegstreibern zu machen und den „Irrweg, dass mit Soldaten Frieden zu schaffen sei“ zu verlassen. Monty Schädel: „Der sofortige Abzug der Bundeswehr, nicht die Ausweitung des Militäreinsatzes, wären ein Beitrag zum Frieden in Afghanistan und zur Sicherheit der Bundesrepublik!“ Eine Umkehr der vorgesehenen Ausgaben für den Kriegseinsatz und die zivilen Maßnahmen, bei gleichzeitiger massiver Unterstützung regionaler Strukturen und Kreisläufe, könnten nach Ansicht des DFG-VK-Geschäftsführers ein weitere Schritte sein, um den Menschen in Afghanistan eine friedliche Perspektive zu eröffnen.

Im Rahmen von “Kontakttagen“ verschiedener Friedensorganisationen, können Interessierte die Abgeordneten ihres Wahlkreises mit einer E-Mail auffordern, sich gegen die Fortführung des Krieges auszusprechen. (http://www.schritte-zur-abruestung.de/2008/afghanistan.htm)


Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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