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Bundesregierung trägt die Verantwortung für den Tod von Frauen und Kindern in Afghanistan - Friedensbewegung: Truppen raus aus Afghanistan!30.08.2008

www.friedensratschlag.de

Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag

Kassel, 29. August 2008 - Zu den neuesten Vorfällen in Afghanistan erklärt der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag in Kassel:

"Südöstlich des Bundeswehrstützpunktes in Kundus hätten sich am Donnerstagabend zwei Fahrzeuge einem mit afghanischen Polizisten und deutschen Soldaten besetzten Checkpoint genähert, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Thomas Raabe. Trotz eindeutiger Zeichen der Sicherheitskräfte seien die Fahrer der beiden Wagen weitergefahren. Daraufhin hätten die Sicherheitskräfte das Feuer eröffnet."

Wie oft haben wir in den letzten Jahren solche und ähnliche Meldungen lesen müssen. Meist handelte es sich um Vorfälle im Irak und die Beteiligten waren fast immer US-Soldaten. Die Vorfälle der letzten Tage (90 getötete Zivilisten, 10 getötete französische Soldaten, ein toter Bundeswehr-Soldat) haben gezeigt, dass die Sicherheitslage in Afghanistan sich zunehmend verschlechtert und dass die Besatzungstruppen weiter unter Druck geraten.

Dies gilt auch für den angeblich "ruhigeren" Norden des Landes, in dem die Bundeswehr stationiert ist. Wovor die Friedensbewegung seit Jahr und Tag gewarnt hat, ist heute unübersehbar: Krieg und Besatzung in Afghanistan stecken in der Sackgasse. Die Lage für die Bevölkerung wird nicht besser, sondern schlechter. Immer mehr Zivilpersonen geraten zwischen die Fronten. Hilfsorganisationen werden wegen ihrer Nähe zu den Besatzungstruppen von den Aufständischen als Kombattanten angesehen.

Wir sagen: Die politische und moralische Verantwortung für die getöteten Zivilisten, eine Frau und zwei Kinder, trägt die Bundesregierung.

Der Bundesausschuss Friedensratschlag bekräftigt seine bisherige Haltung und fordert - in Übereinstimmung mit der Mehrheit der Bevölkerung - die Bundesregierung und den Bundestag auf, im Herbst auf keinen Fall einer Aufstockung der Bundeswehr zuzustimmen, sondern den Militäreinsatz ganz abzulehnen. Bei den zahlreichen Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen zum diesjährigen Antikriegstag am 1. September steht für die Friedensbewegung das Afghanistan-Thema an erster Stelle.

Für den Bundesausschuss Friedensratschlag:
Peter Strutynski (Sprecher)
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Besuchen Sie die friedenspolitische Website der AG Friedensforschung:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/

Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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