Dies ist das Archiv der alten DFG-VK-Webseite. Sie war von 2007 bis 19. Oktober 2015 online. Schau Dich gern um.
Die aktuelle Seite findest Du unter www.dfg-vk.de.

Kritische Daimler-Aktionäre und DFG-VK fordern von Daimler-Vorsitzenden Zetsche Ausstieg aus dem Geschäft mit Waffen, Aufklärung über Graumarktgeschäfte und Vorfahrt für Klimaschutz26.03.2008

Mercedes-Bild

„Den Ausstieg aus dem Geschäft mit Waffen, die lückenlose Aufklärung über alle Graumarktgeschäfte und Vorfahrt für Klimaschutz bei allen Mercedes-Modellen“ fordern die Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) und die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) in ihren sechs Gegenanträgen auf der Hauptversammlung des Auto- und Rüstungsriesen am 9. April in Berlin von Vorstand und Aufsichtsrat. Andernfalls wollen die Konzernkritiker laut KAD-Sprecher Paul Russmann „Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung verweigern“.

„Wegen der Verwicklung in die Herstellung von Raketenwerfern für Streumunition über die Daimler-Rüstungstochter EADS“ übergeben die Kritischen Daimler Aktionäre in der Hauptversammlung Konzernvorstand Dieter Zetsche einen schwarzen Koffer mit über 2.500 unterschriebenen Boykotterklärungen potentieller Autokäufer. Diese „haben erklärt, so lange keinen Mercedes kaufen zu wollen, so lange Daimler mit der Produktion grausamer Waffen Geld verdient – insbesondere mit der Beteiligung an Streumunitionswerfern“, erklärte KAD- und DFG-VK-Sprecher Jürgen Grässlin und verwies auf die Homepage http://www.wir-kaufen-keinen-mercedes.de

„Eine lückenlose Aufklärung aller Graumarktgeschäfte“ verlangt Grässlin: „In der Ära des Vertriebsvorstands Zetsche, 1995 bis 1999, haben allein in der deutschlandweit größten Vertriebsregion West rund 75 Prozent aller Niederlassungen aktiv Graumarktgeschäfte mit Mercedes-Fahrzeugen betrieben.“ Grässlin bezieht sich dabei auf Daimler-interne Dokumente. „Anstatt mit der juristischen Keule gegen Grässlin durch gerichtliche Unterlassungsverfügungen und gar Schmerzensgeldklagen vorzugehen,“ fordert der Rechtsexperte des KAD, Holger Rothbauer, den Vorstand und Aufsichtsrat auf, „der Staatsanwaltschaft Stuttgart in den Ermittlungsverfahren gegen Dieter Zetsche die Fakten um die Graumarktgeschäfte auf den Tisch zu legen“.

„Von ‚Vorfahrt für den Klimaschutz’ kann keine Rede sein“, kritisiert KAD-Sprecher Russmann die weiterhin halbherzige Haltung des Daimler-Vorstands zum Klimaschutz. Es fehlten überzeugende Lösungen zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs: „Bei der Entwicklung und Einführung der Bluetech-Technolgie und des Hybrid in weiteren Modellen handelt es sich um Einzelmaßnahmen – eine Gesamtstrategie zur nachhaltigen Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs über die gesamte Modellpalette fehlt nach wie vor", so Russmann. Mitbewerber BMW dagegen biete mit ‚EfficientDynamics’ eine intelligente Kombination von Technologien an, die das Potenzial haben, über die gesamte Modelpalette den Kraftstoffverbrauch deutlich zu reduzieren.“

Massive Vorwürfe macht Mercedes-Betriebsrat Tom Adler dem Vorstand: „Während der Operating Profit Höchstmarken erreicht, wird die Gangart der Unternehmensleitung gegenüber der Belegschaft immer rücksichtsloser und bringt das Betriebsklima auf einen historischen Tiefstand. Ein Kostensenkungs- und Rationalisierungsprogramm jagt das andere: Die noch vorhandenen leichteren Arbeitsplätze für ältere und verschlissene Mitarbeiter werden gestrichen oder fremd vergeben, wenn sie nicht als wert schöpfend betrachtet werden. Immer kürzere Arbeitstakte in den Produktionsbereichen verdichten die Arbeit und erzeugen schon bei jüngeren Kollegen Gesundheitsverschleiß.“

Kontakt:
Jürgen Grässlin, Mob. 0170-611 37 59
Paul Russmann, Mob. 0176-28 04 45 23

Gegenanträge unter:
https://www.dfg-vk.de/thematisches/wir_kaufen_keinen_mercedes/

weitere Informationen:
http://www.kritischeaktionaere.de


Mehr Informationen: https://www.dfg-vk.de/thematisches/wir_kaufen_keinen_mercedes/

[zurück]

Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen • 2018 • Impressum