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Frankfurter Neue Presse: Pazifist im Wahlkampf - Willi van Ooyen21.01.2008

zerbrochenes Gewehr - http://www.dfg-vk.de

Wiesbaden (dpa): Dass sich Willi van Ooyen mit seinen 60 Jahren noch zu einer parlamentarischen Karriere anschickt, hätte er sich bis vor wenigen Monaten nicht träumen lassen. Zwar ist der gelernte Elektriker und studierte Pädagoge ein durch und durch politischer Mensch, doch er bevorzugt Organisationen abseits klassischer Parteistrukturen. Doch nun führt der Veteran der Ostermarsch- und Friedensbewegung die hessische Linke in die Landtagswahl - als Kompromisskandidat, nachdem der eigentlich an Nummer eins gesetzte Marburger Pit Metz wegen eines unhaltbaren Vergleichs von Bundeswehreinsätzen mit dem DDR-Schießbefehl aufgeben musste.

Dabei empfindet es auch van Ooyen nicht als Verunglimpfung, wenn man ihn weit links verortet: «Ich habe mich nie abgegrenzt von Kommunisten.» In der Tat hat sich van Ooyen seit den 70er Jahren in Organisationen wie der Deutschen Friedens-Union oder dem späteren Bundesausschuss Friedensratschlag engagiert, die unter Extremismus- Verdacht stehen. Die Partei, die er am 27. Januar in den Wiesbadener Landtag führen will, sieht er aber gemäßigter: «Da sind sozialdemokratische Positionen wahrscheinlich dominanter als linkssozialistische.» Folglich schließt er auch eine Beteiligung an einer SPD-geführten Regierung nicht aus.

Jahrzehntelanges Eintreten für den Pazifismus hält van Ooyen nicht davon ab, im Wahlkampf den verbalen Säbel auszupacken: Ministerpräsident Roland Koch (CDU) nannte er einen «schießwütigen Gewalttäter».

Van Ooyen wurde am Niederrhein geboren, daher sein niederländisch anmutender Nachname. Privat verdient er sein Geld als Prokurist der Frankfurter Behinderten-Einrichtung «Praunheimer Werkstätten». Van Ooyen ist verheiratet und Vater zweier Söhne.


Willi van Ooyen ist auch Mitglied der DFG-VK und war lange Jahre Mitglied verschiedener Vorstände.

Mehr Informationen: http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=4265471

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