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Tag der Bundeswehr – Rekrutierung und Propaganda11.06.2015

www.bundeswehr-wegtreten.org

Am 13. Juni will die Bundeswehr anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens und des 25-jährigen Jubiläums der „Armee der Einheit“ bundesweit an 15 Orten den „Tag der Bundeswehr“ feiern. Auch in NRW wird die Bundeswehr an 2 Orten auftreten. Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn, die sich gerne als Friedens- und UN-Stadt darstellt, wird, wie die Bundeswehr ankündigt, am 13. Juni ganz im Zeichen der Truppe stehen. Auch am Luftwaffenstandort Nörvenich sollen die Besucher „die ganze Vielfalt der Bundeswehr an einem Ort erleben“. Der Standort Nörvenich ist durch die Bundeswehrreform in seiner militärischen Bedeutung gestärkt worden, was nicht nur die Zahl der Soldatinnen und Soldaten deutlich erhöht hat, sondern für die Anwohnerinnen und Anwohner auch die Belästigungen durch Fluglärm.

In Bonn protestieren am 13. Juni die DFG-VK Gruppe Bonn-Rhein-Sieg gemeinsam mit anderen Friedensgruppen gegen den Werbeauftritt der Bundeswehr.

Mit dem rund eine halbe Million Euro teuren Event geht es der Bundeswehr um zweierlei:

Erstens sollen die Aktivitäten der „Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft“ dienen, denn noch immer sind mangelnde Akzeptanz und fehlender Rückhalt für die Armee und ihre militärischen Operationen in der Bevölkerung für die Bundeswehr und Bundesregierung ein grundlegendes Problem. Ein Mittel, dieses Problem nach und nach aus der Welt zu schaffen, sei das „persönliche Erleben und der unmittelbare Kontakt und Dialog“ auch am „Tag der Bundeswehr“.

Zweitens will sich die Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber in Deutschland darstellen, denn seit Aussetzung der Wehrpflicht hat sie noch immer große Probleme bei der Nachwuchsgewinnung. Inszenierungen wie zum Tag der Bundeswehr dienen dazu, Aufmerksamkeit für die Armee als Arbeitgeber zu erzeugen und damit potentielle Soldaten anzuziehen.

Hannelore Tölke, Landesprecherin der Deutschen Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen erklärte zum „Tag der Bundeswehr“: „Die Bundeswehr setzt auf die Begeisterungsfähigkeit der Jugendlichen für die teure Technik und auf ein Programm mit Spaß, Sport und Abenteuer. Damit lenkt sie vom eigentlichen Sinn und Zweck des Militärs ab, der Umsetzung der Politik mit Waffengewalt. Die Bundeswehr täuscht die Jugendlichen und verschweigt, dass der Soldatenberuf kein Beruf wie jeder andere ist. Als Soldat kann man getötet oder verletzt werden und man muss selber bereit sein, Menschen zu töten. Die Bundeswehr ist deshalb kein normaler Arbeitgeber. Soldatinnen und Soldaten verzichten zudem auf wesentliche Grundrechte, wie auf ihr Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, auf das Streikrecht und das Recht auf freie Meinungsäußerung.“

Nach Vorstellung der Bundeswehr und der Bundesregierung soll der „Tag der Bundeswehr“ zu einer ständigen Einrichtung werden. Die DFG-VK NRW fordert die sofortige Abschaffung des „Tages der Bundeswehr“. Während die Bundeswehr ein halbe Millionen Euro für ihre Propagandaschau ausgibt,, leiden Kommunen und Bildungseinrichtung in NRW unter zunehmender Finanznot. Dieses Geld ist richtig angelegt, wenn es an Schulen und Universitäten geht, um die Bildungschancen und die Zukunftsperspektiven junger Menschen zu verbessern, statt sie für den Soldatenberuf zu rekrutieren.

DFG-VK NRW Braunschweiger Straße 22, 44145 Dortmund

Mehr Informationen: http://nrw.dfg-vk.de

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