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Förderprojekte der Bertha-von-Suttner-Stiftung30.07.2012

zc-3/2012 Titel: Atomwaffenfrei.jetzt

Jedes Jahr fördert die Bertha-von-Suttner-Stiftung eine Reihe von friedenswissenschaftlichen und friedenspolitischen Projekten. Einige Projekte aus den letzen Monaten sind durch die Berichterstattung in der Zivilcourage bereits bekannt wie z.B. der Kongress „Organisiert die Welt“ zum 100. Jahrestag der Verleihung des Friedensnobelpreises an den Alfred Hermann Fried, den Mitgründer der DFG. Zwei andere Projekte, an denen die Breite der geförderten Inhalte und Methoden deutlich wird, sollen hier nun kurz vorgestellt werden.


Afghanistan-Konferenz

Im März 2011 fand in Hannover die von der Stiftung geförderte Fachtagung „Stoppt den Krieg in Afghanistan - Perspektiven für Frieden und Entwicklung“ statt. Eingeladen hatten der Bundesausschuss Friedensratschlag, die Kooperation für den Frieden, die Plattform Zivile Konfliktbearbeitung und der Verband Entwicklungshilfepolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. Es war die erste Tagung dieser Art, die Friedensbewegung und entwicklungspolitische Organisationen gemeinsam veranstalteten. 160 TeilnehmerInnen waren gekommen, um sich mit den unterschiedlichen Herangehensweisen der Gruppierungen aus den beiden Politikbereichen auseinanderzusetzen. Während für die Friedensbewegung der Grundsatz „von deutschem Boden darf kein Krieg ausgehen!“ und die grundsätzliche Ablehnung alles Militärischen die entscheidenden Ansatzpunkte sind, steht für die in Afghanistan tätigen Organisationen die Frage im Mittelpunkt, wie ihre Arbeit und die Arbeit ihrer afghanischen Partner unterstützt bzw. weiterhin ermöglicht werden kann. Zwar gab es bei der Tagung einen interessanten Austausch und die Beschreibung von gemeinsamen Sichtweisen, aber auch die Erkenntnis, dass es für diese unterschiedlichen Ansatzpunkte noch keinen vollständigen gemeinsamen Nenner gibt. So betonten die Hilfsorganisationen ihre Sorge, dass bei einem unkontrollierten Abzug der ausländischen Truppen Gewalteskalationen zu befürchten sein. Es wurde aber darauf hingewiesen, dass z.B. lokale Waffenstillstände erste Schritte zum umfassenden Frieden sein können. Ein Mediator für einen Friedensprozess sei notwendig. Dieser könne nicht die Kriegspartei Nato sein. Ein geschützter Wirtschaftsraum in Afghanistan sei nötig, um den Menschen eine Lebensgrundlage zu schaffen. Diese und weitere Punkte zeigen auf, dass andere weg für den Afghanistankonflikt möglich und notwendig sind. So war diese Tagung ein wichtiger Schritt bei der Erarbeitung gemeinsamer Gegenpositionen gegen den Kriegskurs der Nato und unserer Regierung. (www.Afghanistanprotest.de)


794 Comic zum Rüstungsexport

Das zweite hier vorgestellte Projekt stellt den Versuch dar, Jugendliche mit dem Thema Rüstungsexport und der Kritik daran vertraut zu machen. Dazu hat der politische Zeichner Gerhard Mauch einen Comic mit dem Titel „Der Störenfried“ gestaltet. Herausgegeben vom Rüs- tungsinformationsbüro RIB und gefördert von der Bertha-von-Suttner-Stiftung stellt der Comic die reale Auseinandersetzung mit dem Waffenproduzenten Heckler & Koch in den Mittelpunkt. Dabei greift er auf die fundierten Recherchen des RIB zurück. Drei Jugendliche sind die Hauptfiguren, die sich an Protesten gegen das Rüstungsunternehmen beteiligen und denen es gelingt, ein Gespräch zwischen dem Geschäftsführer von Heckler & Koch und einem ehemaligen Kindersoldaten aus Afrika zu arrangieren. (Schreibtisch-)Täter und Opfer treffen aufeinander. So wird mit dem Instrument der bebilderten Geschichte anschaulich nachvollziehbar der Bogen gespannt von der Verantwortung von Managern und Politikern hier in Deutschland zu den Schrecken des Krieges weit weg von hier. Das Heft eignet sich besonders auch für den Schulunterricht und ist auch als Klassensatz beim RIB in Freiburg erhältlich. (hier direkt im DFG-VK-Shop bestellen)


Joachim Schramm, Geschäftsführer des DFG-VK-Landesverbands Nordrhein-Westfalen und Verantwortlicher der Bertha-von-Suttner-Stiftung. Weitere Informationen über die Stiftung sind im Internet zu finden unter der Adresse: http://www.bertha-von-suttner-stiftung.de.
Spenden an die Stiftung sind steuerlich absetzbar. Spendenkonto: 8174607 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 37020500)

Mehr Informationen: bertha-von-suttner-stiftung.de

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