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Mehr Fantasie für den Frieden – Verhandlungen jetzt25.01.2011

www.soziale-verteidigung.de

Neues Infoblatt des Bund für Soziale Verteidigung belegt Alternative zum Bürgerkrieg in Afghanistan

„Bundesregierung und NATO müssen sich jetzt entscheiden, ob sie an der Vorbereitung eines Friedensprozesses in und um Afghanistan mitwirken oder weiterhin den Bürgerkrieg vorbereiten wollen.“

Mit dieser Forderung zum Umdenken endet das neue Infoblatt des Bundes für Soziale Verteidigung (BSV). Auf vier Seiten stellt Otmar Steinbicker knapp und verständlich die Chancen für Friedensverhandlungen in Afghanistan vor und widerlegt die Mär von den verhandlungsunfähigen Taliban.

Wenn heute Soldaten der Bundeswehr und Afghanen in der Region Kundus sterben liegt dies auch daran, dass die NATO den nach der Bombardierung des Tanklasters einseitigen Waffenstillstand der Taliban platzen und den lokalen Taliban Kommandeur Kari Bashir töten ließ. Dank wikileaks ist heute bekannt, dass auch die Bundeswehr dafür Mitverantwortung trug, ließ sie doch Bashir während der Verhandlungen auf die NATO Fahndungsliste setzen. Bis heute gibt es keine ernsthaften Initiativen für Friedensverhandlungen durch die NATO.

„Anstelle einen Friedensprozess zu starten, wollen NATO und Bundesregierung die korrupte Karsai Regierung den Bürgerkrieg alleine führen lassen.“ erklärte daher der BSV-Geschäftsführer Björn Kunter bei der Vorstellung des Infoblattes: „Auch bei der diesjährigen Mandatsverlängerung legt die Bundesregierung weder eine zivile Strategie für Afghanistan vor, noch fordert sie irgendwelche Friedensimpulse der NATO. Es fehlt der Bundesregierung auch weiterhin die von Margot Käßmann eingeforderte Fantasie für den Frieden“

Das Infoblatt beschreibt die in den afghanischen Traditionen angelegten Fähigkeiten in Verhandlungen und Kompromissen miteinander Frieden zu schließen. Dagegen sei die Schreckensherrschaft der Taliban unter dem Einfluss des pakistanischen Geheimdienstes und wahabitischer Missionare ein Bruch mit allen afghanischen Traditionen gewesen. Mit der öffentlich verkündigten und auch von internationalen Experten als ernsthaft wahrgenommenen Lossagung von Al Qaida hat die Führung der Taliban vor einem Jahr aber bereits eine wichtige Bedingung für Friedensverhandlungen erfüllt.

Die Abgeordneten des Bundestages sollten endlich Friedensbemühungen der NATO einfordern, statt ein „Weiter So“ abzunicken und damit den Weg für die Fortsetzung des Bürgerkriegs in Afghanistan zu bereiten.

Das Infoblatt kann kostenlos bestellt oder unter www.soziale-verteidigung.de heruntergeladen werden.


Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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