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Internationale Friedensbewegung macht britische Atombombenfabrik dicht!15.02.2010

Blockade Aldermaston - Februar 2010

Über 80 AktivistInnen aus zehn europäischen Ländern, darunter VertreterInnen der deutschen Friedensbewegung aus DFG-VK, GAAA und WILPF, nehmen heute am 15. Februar um 7 Uhr Ortszeit an den Aktionen zur Blockade der sechs Einfahrtstore der Aldermaston-Atombomben-Fabrik teil.

In Aldermaston, 80 km westlich von London, werden neue Atomsprengköpfe für die britischen Atom-U-Boote produziert. Aus dem verschuldeten britischen Staatshaushalt sollen für die Modernisierung des Atomwaffensystems insgesamt 113 Mrd. Euro aufgebracht werden. Die im Atomwaffensperrvertrag (NVV) eingegangene Verpfichtung zur Abrüstung wird durch diese Modernisierung gebrochen.

Mit der heutigen europäischen Beteiligung wird der Widerstand der britischen Friedensbewegung auch in ihrer Forderung an die NATO unterstützt. Die NATO soll ihre Atomwaffenstrategie endlich fallen lassen! 20 Jahre nach Ende des Kalten Krieges setzt sie immer noch auf einseitige (nukleare) Hochrüstung und ist für mehr als drei Viertel der weltweiten Militärausgaben verantwortlich. Alle drei Atommächte der NATO, USA, Frankreich und Großbritannien haben umfassende atomare
Modernisierungsprogramme.

Die NATO muss ihre Modernisierungspläne einstellen und stattdessen mit der nuklearen Abrüstung beginnen. Wir wollen von unseren Regierungen, dass sie in der NATO ein Ende der nuklearen Strategie vorschlagen und auch wirklich durchsetzen!

Sechs Frauen aus Holland, Spanien, Belgien und Deutschland führen eine gemeinsame gewaltfreie "Lock-on"-Aktion in der Frauenblockade am Südtor durch, um auch für den Abzug der US-Atomwaffen, die in Belgien, Holland, Italien, Türkei und Deutschland im Rahmen der "nuklearen Teilhabe" in der NATO in Europa stationiert sind, zu fordern. Die teilnehmende Marion Küpker, Vertreterin der DFG-VK, sagt hierzu: "Mit der Unterstützung des Widerstands hier gegen die britische Modernisierung soll auch gezeigt werden, dass unser Widerstand in Büchel in der Eifel für den Abzug der
dortigen US-Atomwaffen ein Widerstand gegen alle Atomwaffen ist. Es sind die großen multinationalen Waffenkonzerne (EADS, BAE, Boeing...) die von der nuklearen Rüstung weiter profitieren wollen, und wir müssen deren enormen Einfluss auf die Politik international entgegen treten."

Extra Informationen:

Großbritannien hat 180 Atomsprengköpfe in seinen Trident Atom-U-Booten, wovon jeder einzelne die 9-fache Sprengraft der Hiroshimabombe besitzt. Die Diskussion um die Erneuerung dieser Atomwaffen läuft noch. Bisher ist offiziell nur die Entscheidung über die Erneuerung der U-Boote und der Raketen gefallen, noch nicht über die Atomsprengköpfe. Der Bau von neuen Fabriken auf dem Gelände in Aldermaston läßt aber den Verdacht aufkommen, dass die Entscheidung tatsächlich schon gefallen ist.

Weitere Informationen auf Englisch: http://www.tridentploughshares.org
Seite mit aktuellen Fotos: http://www.flickr.com/photos/cnduk


Mehr Informationen: http://www.wri-irg.org

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