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Erklärung des Bundessprecherkreises der DFG-VK zum Beitrag von Ansgar Graw in DIE WELT vom 01.09.200803.09.2008

zerbrochenes Gewehr - http://www.dfg-vk.de

BUNDESWEHR RAUS AUS AFGHANISTAN
AUSEINANDERSETZUNG MIT FRIEDLICHEN MITTELN FÜHREN

Unter der Überschrift „Gefahr für deutsche Soldaten in Afghanistan wächst. Heute Trauerfeier in Zweibrücken“ wird der DFG-VK „Scheinheiligkeit“ in ihrer politischen Arbeit gegen Krieg und Militarismus vorgeworfen. Als Beleg zitiert der Verfasser aus einer Pressemitteilung zur Mobilisierung zur Demonstration am 20. September unter dem Motto Dem Frieden eine Chance - Truppen raus aus Afghanistan!" und behauptet, sie stamme von der DFG-VK. Dies ist falsch. Richtig ist, dass dies eine Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag ist, die auf der Internetseite der DFG-VK dokumentiert wird. (https://www.dfg-vk.de/aktuelles/informationen-der-friedensbewegung/2008/225)

Auch wenn der Bundessprecherkreis der DFG-VK die Erklärung des Bundesausschuss Friedensratschlag in seiner Intention unterstützt, die deutsche Kriegspolitik kritisiert und auch zu den Demonstrationen am 20. September in Stuttgart und Berlin aufruft, um so mit öffentlichem Druck die Beendigung des Bundeswehreinsatzes im Krieg in Afghanistan zu erreichen, stammt der Wortlaut des Aufrufs nicht von der DFG-VK.

Im Weiteren wird in dem WELT-Artikel auf die „Friedensarbeit des Landesverbandes Berlin-Brandenburg der DFG-VK“ und dessen „(gemeinsam mit dem ’Büro für antimilitaristische Maßnahmen’ betriebenen) Homepage bamm.de“ verwiesen. Dort wird seit ca. fünf Jahren ein provokatives Plakat zum Download angeboten, welches in drastischer Form versucht, auf die tödlichen Folgen von Kriegseinsätzen hinzuweisen.

Der Bundessprecherkreis der DFG-VK hält das satirische Plakat für eine unangemessene Form der Auseinandersetzung mit der Problematik deutscher Kriegsbeteiligung und deren Folgen Der Zynismus des Plakates ist für uns schwer erträglich. Unser humanistisches Weltbild verbietet uns die Genugtuung über den Tod eines jeden Menschen – auch in Form einer satirischen Darstellung. Allerdings stellt das Plakat kein Verbrechen dar, sondern der Krieg, in dem der Tod von Soldaten und unschuldigen Zivilisten bewusst in kauf genommen wird. Die DFG-VK weiß sich darin mit der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung einig.

Das Plakat ist eine Entwicklung des ’Büro für antimilitaristische Maßnahmen’ (bamm), welches keine Gliederung der DFG-VK ist und deshalb korrekterweise ’bamm’ als Herausgeber benennt. Die Zusammenarbeit zwischen dem DFG-VK-Landesverband Berlin-Brandenburg und ’bamm’ ist ausschließlich eine Entscheidung des DFG-VK-Landesverbandes Berlin-Brandenburg. Die DFG-VK ist ein pluralistischer Verband. Entsprechend der innerverbandlichen Organisation der DFG-VK regeln die Gliederungen der DFG-VK (Landesverbände und Gruppen) ihre Angelegenheiten eigenständig. Die erwähnte Homepage wird vom Landesverbandes Berlin-Brandenburg betrieben und verantwortet.

In mehreren Internetforen nehmen Nazis und Kriegsbefürworter das jetzt entdeckte Plakat zum Anlass, um ihren Hasstiraden gegen Antimilitaristen freien Lauf zu lassen. Der Bundessprecherkreis der DFG-VK verurteilt diese Form der Auseinandersetzung entschieden.

Mehr Informationen: http://www.afghanistankampagne.de

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