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Aktionsappell der DFG-VK zum 8. Mai 201522.03.2015

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Am 8. Mai dieses Jahres jährt sich die Befreiung von Faschismus und Krieg zum siebzigsten Mal. Als politische Pazifistinnen und Pazifisten in der DFG-VK stehen wir in der Verantwortung, der Millionen Opfer zu gedenken und an das Vermächtnis des Widerstandes gegen die NS-Diktatur zu erinnern: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Wir stehen in der Verantwortung, unermüdlich dazu beizutragen, Kriege zu be- und verhindern, Kriegsursachen zu erkennen und zu beseitigen. Aus Anlass des 8. Mai betonen wir: „Rassismus, Nationalismus und patriarchale Herrschaft sind Gewaltformen, die das Entstehen von Kriegen befördern und denen wir entgegentreten.“ (aus dem Programm der DFG-VK) Krieg ist kein Naturgesetz, Faschismus ist keine Meinung: Krieg und Faschismus sind Verbrechen an der Menschheit.

Als politische Pazifistinnen und Pazifisten erinnern wir daran, dass sich Menschen dem Zwang des faschistischen Terrors durch Verweigerung und Desertion entzogen haben. Viele Menschen haben dafür mit ihrem Leben bezahlt. Wir erinnern an den gewaltfreien Widerstand und an den zivilen Ungehorsam, mit dem sich Menschen Faschismus und Krieg widersetzt haben.

Die DFG-VK ruft anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus und des vom Faschismus verursachten Zweiten Weltkriegs am 8. Mai zu Aktionen auf, weil die faschistische Pest und ein dumpfer Alltagsrassismus immer noch existieren. Unter unterschiedlichen Markenzeichen und Tarnungen soll rechtsradikales und faschistoides Gedankengut wieder salonfähig gemacht werden. Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus führen wieder zu Ausgrenzungen und Gewalt bis hin zu Mordanschlägen. Repräsentanten von Parteien und Organisationen, die vorgeben demokratisch zu sein, beschönigen, verharmlosen oder rechtfertigen diese Entwicklung sogar als diskutabel.

Als politische Pazifistinnen und Pazifisten stellen wir fest: Kriege und ihre Barbarei fordern bis heute zahllose Menschenleben, führen zu endlosen Flüchtlingsströmen, zu Entfremdung, Heimatlosigkeit, geistiger Verelendung und menschenunwürdigen Lebensbedingungen.

Aus der Geschichte wissen wir: Konflikte lassen sich weder militärisch noch durch die Androhung von Gewalt lösen. Sonst wäre der Befreiung vom Faschismus kein jahrzehntelanger „Kalter Krieg“ mit zahllosen Stellvertreterkriegen gefolgt. Als Lösungen brauchen wir stattdessen Methoden und Instrumente ziviler Konfliktbearbeitung, Verhandlungen, in denen auf Grundlage des Völkerrechts die Belange aller Seiten gleichermaßen berücksichtigt werden. Wir brauchen ständige Verhandlungen über konventionelle und atomare Abrüstung, das Verbot aller Rüstungsexporte und die Konversion der Rüstungsproduktionen. Wir fordern die Abschaffung der Bundeswehr.

Deswegen rufen wir auf, am 8. Mai, dem 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, gemeinsam aufzustehen und gemeinsam zu sagen: „Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!“

Wir rufen auf, politisch rechte Kräfte zu isolieren und sich mit deren Opfern zu solidarisieren, ihnen zu helfen, die Ungerechtigkeiten an die Öffentlichkeit zu bringen!
Wir rufen auf, den Menschen, die in unserem Land vor Krieg, Barbarei, politischer Verfolgung oder wirtschaftlicher Not Zuflucht suchen, unsere Freundschaft anzubieten und sie darin zu unterstützen, dass sie ein sicheres Bleiberecht und Zukunftsperspektiven in Deutschland erhalten.

Wir rufen dazu auf, zum 8. Mai gemeinsam gegen aktuelle Kriege und für nichtmilitärische Lösungen von Konflikten aufzutreten! Der 70. Jahrestag soll an jedem Ort zu einer Manifestation friedliebender Menschen werden!

Beschluss des DFG-VK-Bundesauschuss vom 22.03.2015


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